Trotz ausgefeilter Technik bleiben Verbraucher beim Thema Online-Banking skeptisch. Die Commerzbank will Bedenken zerstreuen. Foto: dpa

Die Commerzbank will Bankgeschäfte per Internet und Smartphone attraktiver machen und bietet ihren Kunden deshalb künftig vollen Schutz vor Schäden beim Online-Banking.

Frankfurt/Main - Die Commerzbank will Bankgeschäfte per Internet und Smartphone attraktiver machen und bietet ihren Kunden deshalb künftig vollen Schutz vor Schäden beim Online-Banking.

"Als erste große Filialbank führen wir ab 2. Januar 2015 eine Sicherheitsgarantie für Kunden ein, die für ihre Online-Geschäfte Foto-TAN oder mobile TAN nutzen", sagte Privatkundenvorstand Martin Zielke der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. "Das heißt: Die Commerzbank übernimmt in Problemfällen die vollständige Haftung und erstattet die komplette Schadenssumme - vorausgesetzt, der Kunde ist sorgfältig mit seinen Daten umgegangen." Bisher galt eine Selbstbeteiligung der Kunden von 150 Euro.

Bei dem Foto-TAN-Verfahren bekommen Nutzer, die online eine Überweisung tätigen, vor dem Abschicken der Daten einen verschlüsselten Code angezeigt. Dieser wird mit dem persönlichen Smartphone oder einem speziellen Lesegerät gescannt - und der Kunde bekommt dann die Daten der Transaktion (Höhe der Überweisung, Empfängerkonto) am Smartphone beziehungsweise dem Lesegerät zur Kontrolle angezeigt. Mit einer mitgeschickten Geheimnummer kann die Überweisung dann abgeschlossen werden. Beim mobilen TAN-Verfahren bekommen Kunden die Geheimnummer per SMS aufs Mobiltelefon geschickt.

"Die Zukunft des Banking ist digital, aber auch noch persönlich", sagte Zielke. "Ich kann mir eine Flächenbank ohne Filialen nicht vorstellen. Aber noch weniger kann ich mir eine Flächenbank vorstellen, ohne ein zeitgemäßes mobiles und digitales Angebot."

Wie andere Institute auch will die Commerzbank es 2015 für immer mehr Produkte ermöglichen, sich für deren Abschluss online am heimischen Rechner zu legitimieren - statt wie bislang etwa in der nächsten Postfiliale. Im ersten Quartal des neuen Jahres soll den Kunden zudem ein digitales Haushaltsbuch zur Verfügung gestellt werden - auch so etwas bieten andere Banken bereits an.

Die Erkenntnisse aus neuen Filialkonzepten, die es seit Anfang 2014 in Stuttgart und Berlin gibt, will die Commerzbank in die weitere Entwicklung ihrer derzeit etwa 1200 Standorte einfließen lassen. "Wir wollen bis Mitte 2015 unsere Analysen zu den Pilotfilialen abgeschlossen haben", sagte Zielke. "Diese Filialen sind unser Entwicklungslabor. Das, was dort gut funktioniert, ist die Grundlage dessen, was wir künftig deutschlandweit machen werden."

Lounge-Atmosphäre statt Schalterhalle, längere Öffnungszeiten, Berater in der Sitzecke, Videokassen - die ersten Erfahrungen mit solchen Angeboten seien positiv: "85 Prozent der Kunden fühlen sich willkommen und als Gast. Das heißt: Das Konzept funktioniert. Was wir noch lernen müssen: Wie kriegen wir dieses Kundenwachstum umgesetzt in mehr Geschäft", sagte der Privatkundenchef.