Ausstellung zum Museumstag in der Straßenbahnwelt in Cannstatt: Trümmerarbeit im Jahr 1947 Foto: Stuttgarter Straßenbahnen AG

45 Einrichtungen in der Region Stuttgart, darunter rund 20 in der Landeshauptstadt, beteiligen sich am 38. Internationalen Museumstag am Sonntag, 17. Mai. In etlichen Präsentationen und Führungen geht es um Töne und Geräusche.

Stuttgart - Neben den zahlreichen Attraktionen, die am Wochenende vermutlich Zehntausende Neugierige in die Schwabenmetropole locken, bietet auch noch der mittlerweile 38. Internationale Museumstag interessante Ausflugsmöglichkeiten. Bundesweit 6500 Museen sind am Sonntag, 17. Mai, unter dem Motto Museum. Gesellschaft. Zukunft dabei, in der Region Stuttgart sind es 45, in der Landeshauptstadt selbst beteiligen sich 20 Einrichtungen mit besonderen Programmen. Dabei gibt es auch so manche Neuerung zu bestaunen. Hier eine Auswahl.

Boxsack Beethoven: Das Haus der Musik, als Einrichtung des Landesmuseums Württemberg untergebracht im Fruchtkasten am Schillerplatz, präsentiert am Sonntag das neue Kuriose Klanglabor – als Ergänzung zur Ausstellung mit dem Titel Unerhört! Im dritten Stock des Fruchtkastens können große und kleine Besucher die 14 Stationen nach Herzenslust selbst ausprobieren und außergewöhnliche Musik produzieren. Es gibt ein Kuhglockenklavier, eine singende Säge, einen Summtopf, eine Wasserorgel, einen klingenden Besen und als krönenden Abschluss des Rundgangs den musikalischen Boxsack Beethoven, dem sich durch Fausthiebe diverse Töne entlocken lassen. Schlepper Sound Orchestra: Was Schräges auf die Ohren gibt es auch im Stuttgarter Stadtteil Hohenheim. Das dort angesiedelte Deutsche Landwirtschaftsmuseum (Filderhauptstraße 179) „lässt es am Sonntag richtig krachen“, heißt es in der Ankündigung. „Wir werfen ausgewählte Oldtimer-Schlepper an und führen den unvergleichlichen Klang der Motoren vor.“ Besucher erleben eine Klangprobe des einmaligen „Oldie-Schlepper Sound Orchestras“.

An der Heimatfront: Kreischende Geräusche können am Sonntag auch die Besucher der Straßenbahnwelt Stuttgart am Veielbrunnenweg 3 erleben. Dann nämlich, wenn sie sich mit der Strambe (Schwäbisch für Straßenbahn) der Oldtimerlinie 21 über die alten Meterspurgleise über den Berliner Platz bis zum Hauptbahnhof und zurück kutschieren lassen (Abfahrt um 10.30 Uhr sowie stündlich von 12.30 bis 16.30 Uhr). Ebenfalls unterwegs ist die Oldtimer-Buslinie auf der Panoramastrecke zur Ruhbank unterhalb des Fernsehturms. In der Straßenbahnwelt lockt zudem eine attraktive Sonderausstellung: Mit der von Nikolaus Niederich konzipierten Schau Fahren an der Heimatfront blickt der Verein Historische Straßenbahnen auf jene Zeit zurück, als die Bahnen im Ersten und Zweiten Weltkrieg mit der Beförderung von Verwundeten oder dem Abtransport von Trümmern eine wichtige Rolle spielten. Zu sehen ist dabei auch ein kompletter Feldbahnzug mit kleiner Diesellok und Loren.

Tönendes Museum: Und nochmals sind die Lauschorgane gefordert: Das Haus der Geschichte (Konrad-Adenauer-Straße) bietet unter dem Motto Museumsklänge zwei Kinderaktionen an. Unter der Fragestellung „Welche Töne machen das Museum und seine Objekte?“ erarbeiten die Kinder (Mindestalter acht Jahre) mit Mikrofon und Aufnahmegerät eine Klangcollage für die „Museum-Sound-Aktion“ zum Internationalen Museumstag. Die jeweils einstündigen Aktionen beginnen um 11 und um 15 Uhr. Panik mit Udo: Noch mehr röhrende Motoren gefällig? Im Porsche Museum (Porscheplatz 1 in Zuffenhausen) beginnt um 14 Uhr eine einstündige Führung zu den Porsche Ladies. Eine Stunde später folgt ein Rundgang durch die aktuelle Sonderausstellung Porsche. Panik. Power. Darin geht es um die 40-jährige Karriere von Deutschlands bekanntestem Rockmusiker Udo Lindenberg; zu sehen sind insbesondere dessen Gemälde mit Likör, die so genannten Likörelle.

Die meisten Museen bieten Führungen an; die Öffnungszeiten sind in der Regel von 10 und 17 Uhr, manche bis 18 Uhr geöffnet. Details zum Programm sind im Internet abrufbar (www.museumstag.de).