Am 8. März ist Internationaler Frauentag. Ein Anlass, hinzuschauen und sich für mehr Gleichberechtigung einzusetzen. Auch im Rems-Murr-Kreis gibt es dafür viele Möglichkeiten. Wir haben interessante Angebote gesammelt.
Seit mehr als hundert Jahren wird am 8. März der Internationale Frauentag gefeiert. Er soll auf die Diskriminierung von Frauen und deren Kampf um Rechte und Gleichberechtigung aufmerksam machen. Auch im Rems-Murr-Kreis gibt es einige Angebote, die dem Thema einen Raum bieten – weil der 8. März auf einen Samstag fällt, sogar einen ganzen Tag lang.
Internationaler Frauentag: Ricarda Lang in Backnang
Ein ganzer Tag, an dem es um Gleichberechtigung geht – und darum, wie es der Gesundheit von Frauen schaden kann, wenn es diese nicht gibt. Das bietet der Arbeitskreis „Equalize Rems-Murr“ mit seinem Congrès du Fémtastique im Backnanger Murrputt (Fabrikstraße 76). Die Teilnehmenden erwartet unter anderem ein Vortrag über mentale Gesundheit und Chancengleichheit sowie Workshops über finanzielle Hilfen im Alltag. Um 16 Uhr hält die Grünen-Politikerin Ricarda Lang eine Rede. Übrigens: Der Arbeitskreis gehört zum Backnanger Kreisjugendring, steht aber für Menschen jeden Alters offen. Der Eintritt zum Congrès du Fémtastique ist nur Frauen, Intergeschlechtlichen und Nicht-Binären gestattet.
Stadtrundgänge zum Frauentag
Wie haben Frauen im Rems-Murr-Kreis die Städte geprägt? Die Städte Schorndorf und Backnang bieten Frauen-Stadtrundgänge an, in denen es genau darum gehen soll: Die Teilnehmenden erfahren Geschichten von bedeutenden Frauen, die einen bleibenden Einfluss auf die jeweilige Stadt und ihre Entwicklung genommen haben. Auch Waiblingen veranstaltet eine solche Frauen-Stadtführung, interpretiert den Begriff jedoch ein wenig anders: Sie richtet sich ausschließlich an Frauen. Die Besucherinnen erwartet einen Rundgang durch die Altstadt, inklusive Ausblick vom Waiblinger Hochwachtturm und Sektempfang im Anschluss.
Liste: Die Treffpunkte sind jeweils um 14 Uhr in Schorndorf (Daimler-Denkmal am Unteren Marktplatz), um 16 Uhr in Backnang (Stiftshof) und um 13 Uhr in Waiblingen (Eva Mayr-Stihl Platz 1).
Vortrag zum Thema finanzielle Möglichkeiten für Frauen
Wie es um die finanzielle Chancengleichheit steht, darum geht es beim Vortrag von Birgit Happel im Fellbacher Rathaus. Die Soziologin und Bankkauffrau setzt sich für die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen ein und zeigt auf, wie wichtig deren finanzielle Selbstbestimmung ist. Der Vortrag findet kurz nach dem Frauentag, am 10. März, ab 19 Uhr im Großen Saal des Fellbacher Rathauses statt. Gegen weibliche Stereotype wehrt sich die Thriller-Autorin Romy Hausmann. Die Autorin, die mit ihrem Buch „Liebeskind“ auf der Spiegel-Beststellerliste stand, liest im Waiblinger Kulturhaus Schwanen am 8. März von 18.30 Uhr an aus ihren Werken vor. Danach lädt sie zum Plausch darüber ein, wie sich mutige Pläne und Vorhaben umsetzen lassen.
Erinnern und Zeichen setzen am Frauentag
Der Frauentag ist nicht nur ein Anlass dafür, auf die aktuellen Ungleichheiten aufmerksam zu machen, mit denen Frauen noch immer konfrontiert sind. Auch die Erinnerung an Frauen, die in der Vergangenheit Mutiges geleistet und ein Zeichen gesetzt haben, gehört dazu.
In Winnenden wird vor dem Gebäude Marktstraße 7 daher eine Gedenktafel für die ehemalige Bürgerin Anna Hieber enthüllt. Die Gattin eines Winnender Metzgers versteckte in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs den jüdischen Juristen Robert Perlen, der dadurch der Deportation entkam und die NS-Diktatur überlebte.
Als Symbol gegen Gewalt an Frauen wird vor dem Karo-Familienzentrum (Alter Postplatz 17) in Waiblingen um 10 Uhr die Rote Bank gegen Gewalt eröffnet. Die Besucher und Besucherinnen können sich auf dem Postplatz zudem über Präventionsangebote gegen häusliche Gewalt informieren. Dort stehen die Präventionsstelle des Polizeipräsidiums Aalen, die pro familia Waiblingen sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Waiblingen zum Gespräch bereit.