Einen International Emmy für die RTL-Chefin: Anke Schäferkordt in New York. Foto: dpa

Für ihre Verdienste um das Privatfernsehen bekommt RTL-Chefin Anke Schäferkordt in New York den Ehren-Emmy. Auch der ZDF-Film "Das Wunder von Kärnten" wird ausgezeichet. Heino Ferch muss dagegen mit leeren Händen nach Hause gehen.

Für ihre Verdienste um das Privatfernsehen bekommt RTL-Chefin Anke Schäferkordt in New York den Ehren-Emmy. Auch der ZDF-Film "Das Wunder von Kärnten" wird ausgezeichet. Heino Ferch muss dagegen mit leeren Händen nach Hause gehen.

New York - Ein ZDF-Film und RTL-Chefin Anke Schäferkordt haben in New York einen der wichtigsten Fernsehpreise der Welt gewonnen. Der Film „Das Wunder von Kärnten“ wurde am Montagabend (Ortszeit) mit einem International Emmy ausgezeichnet. Schäferkordt wurde mit einem Ehren-Emmy gewürdigt. Der deutsche Schauspieler Heino Ferch ging hingegen leer aus.

„Das Wunder von Kärnten“ setzte sich gegen drei Produktionen aus Großbritannien, Japan und Uruguay durch. In dem Ärztedrama geht es um einen jungen Mediziner, der auf sich allein gestellt eine Notoperation an einem dreijährigen Mädchen vornehmen muss, um das Kind zu retten. Die Hauptrollen spielen Ken Duken und Julia Koschitz. Der Film erreichte der Produktionsfirma Rowboat zufolge im vergangenen Jahr im ZDF einen Marktanteil von 17,1, beim ORF sogar von 33 Prozent.

"Man braucht viel Leidenschaft, um gutes Fernsehen zu machen"

RTL-Chefin Schäferkordt erhielt den Preis für ihre Verdienste um den Sender und das Privatfernsehen. Sie bekam die Auszeichnung aus den Händen von Boxer Wladimir Klitschko - der für sie auf die Knie ging. „Von solch einer Ehre hätte ich nie zu träumen gewagt. Erst recht nicht davon, dass Wladimir Klitschko einmal für mich auf die Knie geht“, sagte Schäferkordt. „Man braucht viel Leidenschaft, um gutes Fernsehen zu machen. Die Mitarbeiter von RTL haben diese Leidenschaft, und deshalb stehe ich hier nur stellvertretend für Tausende.“

Ferch musste sich einem Briten geschlagen geben. Statt seiner gewann Sean Bean („Game of Thrones“) den Preis für sein Wirken im Film „Accused“. Ferch gehörte mit seiner Rolle als Polizeipsychologe in „Spuren des Bösen - Racheengel“ zu den vier Nominierten der Kategorie Bester Schauspieler. Er wird in dem Film zufällig Geisel in einem Wiener Buchladen. Unvermutet erschießt sich der Gangster - und Ferch versucht die Hintergründe der Bluttat herauszufinden. Regie bei der österreichischen Produktion führte Andreas Prochaska („In 3 Tagen bist du tot“).

Die International Emmys sind ein Ableger der US-Emmys, des wichtigsten Fernsehpreises der Welt. Auch die für nichtamerikanische Produktionen vergebenen Auszeichnungen sind sehr begehrt, haben aber nicht annähernd den Glanz der Primetime Emmys. Vom US-Publikum werden die International Emmys nicht übermäßig wahrgenommen, doch in Fachkreisen sorgt schon eine Nominierung immer wieder für Aufsehen.