Auch die Kinder kamen im Generationenhaus auf ihre Kosten. Foto: Michael Steinert

Das interkulturelle Fest im Generationenhaus Heslach kam vor allem bei Familien gut an. Der Erlös des Festes ist für den Bau einer Schule in Ruanda gedacht.

S-Süd - Singen verbindet. Deshalb hat der in Augsburg lebende Musiker Njamy Sitson beim interkulturellen Fest im Generationenhaus mit seinem afrikanischen „Circle Singing“ das Publikum auf die Beine gebracht; kaum jemand blieb bei seinem Auftritt stumm. „E sambe di e, e sambe di e“, der meditative Refrain, dazu der Wiegeschritt von einem auf das andere Bein, sei ein typisches Stück Afrika, sagt Susanna Brändle-Dürr.

„Hierzulande glaubt ja jeder, er könne nicht singen und sich nicht bewegen“, sagt sie. „In Afrika treffen sich die Leute im Dorf und bilden einen Kreis, dann kommen erst alle in den typischen Wiegeschritt von links nach rechts, der bildet den Rhythmus und dann kommt das gemeinsame Singen dazu. Das schafft ein Gemeinschaftserlebnis.“

Das wollte Brändle-Dürr, die Vorsitzende des Vereins Education for a better Future, mit dem ersten Internationalen Fest am Sonntag auch schaffen. Mitmachaktionen und Marionettenspiel sowie Workshops für brasilianische Tänze, Tango und kunstvolle Gesichtsbemalungen hatten vor allem viele Familien ins Generationenhaus und in seinen terrassierten Garten gelockt. Die jüngsten Besucher konnten basteln, malen und sich verkleiden.

Mit dem Erlös wird ein Schulgebäude in Ruanda finanziert

Der Hintergrund des Festes, den Brändle-Dürr zusammen mit der Leitung des Café NachBARschafft und argentinischen Freunden organisiert hat, war es aber, Geld zu sammeln für den Bau einer Schule in Ruanda. Die Sängerin und Lehrerin für Stimmbildung hatte dort vor Jahren bei einer privaten Reise gesehen, woran es fehlt – und ist begeistert vom Bildungshunger der dortigen Kinder. „Das ist ganz anders als hier, wo die Kinder überfüttert sind“, berichtet sie. Zusammen mit einem Schulleiter vor Ort will sie in Ruanda eine weiterführende Schule bauen, in der Jugendliche einen berufsqualifizierenden Abschluss machen können. Vor zwei Jahren gründete sie deshalb den Verein. „Das Land haben wir schon gekauft. Für das Gebäude haben wir schon 15 000 Euro. 10 000 Euro fehlen noch“, rechnet sie vor. Gesammelt hat ihr Verein die Summe auf verschiedenen Konzerten und mit privaten Spendern.

Außerdem will Brändle-Dürr im Generationenhaus einen Kulturaustausch zwischen den Kontinenten Europa, Afrika und Südamerika aufbauen. Kontakte zu Künstlern aus dem Senegal sind schon geknüpft. Gedacht ist an die Weiterführung des erfolgreichen Programms des internationalen Festes in Form von Workshops im Trommeln auf den speziellen afrikanischen Instrumenten sowie das Circle Singing und Body Painting, das die aus Argentinien stammende Neomisia Danta-Kosubek im Generationenhaus anbieten wird.