Ab Dezember 2017 fahren wischen Stuttgart und Zürich neue IC-Doppelstockwagen Foto: Deutsche Bahn AG

Mit neuen Intercity-Doppelstockwagen will die Bahn ab 2017 den Rückgang der Fahrgastzahlen auf der Strecke Stuttgart-Zürich stoppen. Doch wegen Softwareproblemen ist in Singen für die Züge Endstation.

Stuttgart - Peinliche Panne bei den Plänen für eine bessere Zugverbindung auf der Gäubahn. Die Deutsche Bahn (DB) setzt mit dem Fahrplanwechsel Ende 2017 auf der Strecke von Stuttgart nach Zürich zwar im Stundentakt neue Doppelstock-Intercitys ein. Inzwischen ist aber sicher, dass die ICs der neuen Generation nicht rechtzeitig für die Schweiz ausgerüstet sein werden. Deshalb werden die Fahrgäste in Singen auf Züge der Schweizer Bahnen (SBB) umsteigen müssen.

Grund für das Ärgernis ist, dass es der Deutschen Bahn und dem Zughersteller Bombardier nicht gelingt, die neuen IC-Züge bis Ende 2017 mit der für den Schweizer Bahnverkehr vorgeschriebenen Variante der Leit- und Sicherheitstechnik ETCS auszurüsten. Auf einer Podiumsdiskussion des Schweizer Generalkonsulats in Stuttgart sagte Landes-Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), „er habe sich fremdgeschämt, dass der Zuglauf in Singen künftig gebrochen wird“. Der DB-Chef für Baden-Württemberg, Sven Hantel, erwiderte: „Zum Zeitpunkt, als wir die neuen Fahrzeuge bestellten, wussten wir noch nicht, welches ETCS zum Einsatz kommt.“

Neigezüge wären die bessere Lösung

Der Direktor des Schweizer Bundesamts für Verkehr, Peter Flüglistaler, plädierte dafür, auf der Strecke Neigetechnikzüge einzusetzen. Sie seien auf der kurvenreichen Fahrt durch mehrere Täler „dafür prädestiniert“. Auch der Schaffhausener Regierungspräsident Reto Durbach sagte: „Um eine Fahrzeit von zweieinhalb Stunden zu ermöglichen, drängt sich die Neigetechnik auf.“ Mit Zügen der Deutschen Bahn wird dies aber nicht möglich sein, denn die DB hat sich von der Neigetechnik verabschiedet. Minister Hermann sagte, das Land setze deshalb darauf, dass Schweizer Neigezüge zum Einsatz kommen. Laut Hantel ist die DB bei dieser Frage offen. Wie es mit der internationalen Bahnstrecke zwischen Stuttgart und Zürich endgültig weitergehen soll, könne man aber erst entscheiden, wenn Stuttgart 21 fertiggebaut sei.