RTL hat Xavier Naidoo aus der DSDS-Jury verbannt. Foto: dpa/Uwe Anspach

In der Debatte um ein Video mit einem politischen Liedtext von Xavier Naidoo hat die Integrationsbeauftragte Annette Widmann-Mauz den Sänger kritisiert und eine weitere Erklärung gefordert.

Berlin - „Solch ein Video ist angesichts der derzeitigen Bedrohung durch Rechtsextremismus brandgefährlich“, sagte die Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Naidoo hatte die Rassismus-Vorwürfe gegen sich vehement zurückgewiesen. Er schrieb am Mittwoch bei Facebook, seine Aussagen seien absolut falsch interpretiert worden.

Widmann-Mauz: „Was können Hörer hier falsch interpretieren?“

„Ich setze mich seit Jahren aus tiefster Überzeugung gegen Ausgrenzung und Rassenhass ein. Liebe und Respekt sind der einzige Weg für ein gesellschaftliches Miteinander“, wurde Naidoo auf seiner Facebook-Seite zitiert. In dem fraglichen Videoausschnitt heißt es unter anderem: „Ich hab’ fast alle Menschen lieb, aber was, wenn fast jeden Tag ein Mord geschieht, bei dem der Gast dem Gastgeber ein Leben stiehlt, dann muss ich harte Worte wählen. Denn keiner darf meine Leute quälen.“ In den Kommentarspalten zu dem Video werfen zahlreiche Nutzer dem Sänger Rassismus vor.

Widmann-Mauz sagte: „Wenn Xavier Naidoo sagt, er sei falsch interpretiert worden, dann sollte er noch einmal für alle nachvollziehbar erklären: Was können Hörer hier falsch interpretieren?“

Auch der Fernsehsender RTL sah nach Naidoos Stellungnahme offenbar weiteren Klärungsbedarf und nahm den Sänger vorerst aus der Jury der Show „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS). Naidoo bleibe dem Sender viele Antworten schuldig, zudem seien weitere Videos aufgetaucht, die in eine ähnliche Richtung gingen, hieß es in einer Stellungnahme des Senders vom Mittwochabend. Der Sänger („Dieser Weg“) hatte in der aktuellen DSDS-Staffel unter anderen mit Dieter Bohlen in der Jury gesessen.