Die Kartoffel ist ein vielfältig einsetzbares Lebensmittel. Besonders lecker: Knusprige Fächerkartoffeln aus dem Ofen. Foto: Shutterstock/ Tatiana Volgutova

Man überlegt was man kochen soll und hat richtig Lust auf Kartoffel? Oder es fehlt einfach ein wenig Inspiration für das nächste Abendessen mit der Familie? Die zehn leckersten Gerichte mit der Hauptzutat Kartoffel auf einen Blick.

Stuttgart - Jeder kennt es, die Kreativität sich jeden Tag etwas neues fürs Mittag- und Abendessen auszudenken, schwächelt. Ratlos wirft man einen Blick in den Kühlschrank und den Vorratsschrank und überlegt, was man aus dem Vorhandenen zaubern könnte. Wer richtig Lust auf Kartoffel hat, aber noch nicht genau weiß, was man kochen sollte oder wer endlich mal noch etwas anderes als das Altbekannte ausprobieren möchte, sollte jetzt weiterlesen.

1. Pellkartoffeln

Die einfachste und bekannteste Art der Zubereitung ist mit Sicherheit die der Pellkartoffel. Pellkartoffeln sind gekochte oder gedämpfte Kartoffeln, die im Anschluss an den Kochvorgang noch geschält werden. Das Garen mit Schale sorgt dafür, dass während dem Garprozess die Geschmacks- und Nährstoffe nicht verloren gehen.

Für Pellkartoffeln sollten festkochende Kartoffeln eingekauft werden. Zu beachten ist, dass Kartoffeln in kaltem Wasser aufgesetzt werden sollten, damit sie beim Erhitzen des Wassers schön gleichmäßig garen können. Bei schwacher Hitze müssen die Kartoffeln, je nach Größe, rund 20 bis 40 Minuten kochen. Um den Garzustand zu kontrollieren, kann man mit einer Messerspitze in eine Kartoffeln einstechen. Lässt sich diese weich bis zum Kern einstechen, ist sie gar. Im Anschluss können die Kartoffeln aus dem Topf genommen und mit kaltem Wasser abgeschreckt werden, bevor sie geschält werden müssen.

Besonders lecker sind Pellkartoffeln in Kombination mit Spinat und wahlweise Rühr- oder Spiegelei.

2. Bratkartoffeln

Bratkartoffeln sind eine sehr bekannte und verbreitete Zubereitungsart für Kartoffeln. Es handelt sich um in Scheiben geschnittene Kartoffeln, die gesalzen und gepfeffert in der Pfanne angebraten werden. Optional werden die Kartoffeln auch gerne zusätzlich mit Speck verfeinert. Hierfür empfehlen sich ebenfalls festkochende Kartoffeln. Diese werden geschält und in gleich große Stücke geschnitten.

Vor dem Braten sollten die Stücke dann kurz in kaltes Wasser gelegt werden. Das sorgt dafür, dass die Stärke aus den Kartoffeln austritt und diese nicht matschig werden, sondern schön knusprig. Anschließend kann man Öl in eine Pfanne geben und dieses erhitzen. Die Kartoffeln können nun in die heiße Pfanne gegeben werden, die anschließend mit einem Deckel verschlossen wird. Nach etwas Bratzeit können die Stücke gewendet werden.

Unter Umständen muss die Hitze in der Zwischenzeit etwas reguliert werden. Nach etwa 35 Minuten sind die Bratkartoffeln gar und schön knusprig. Kurz vor Ende der Garzeit können auf Wunsch noch Zwiebeln hinzugefügt werden.

3. Kartoffelpüree

Kartoffelpüree, Kartoffelbrei, Kartoffelstampf - es gibt viele Namen für diesen Kartoffel-Klassiker. Der Brei besteht aus gekochten, zerdrückten und verrührten Kartoffeln mit anderen Zutaten. Für dieses Gericht werden mehligkochende Kartoffeln empfohlen. Zusätzlich benötigt man Milch, Butter und Gewürze wie Salz und Pfeffer. Die Kartoffeln werden erst gewaschen und geschält, anschließend geschnitten und in einen Topf mit Wasser gegeben.

Bei geschlossenem Topf sollten die Kartoffeln in Salzwasser für rund 25 Minuten kochen. Das Wasser kann nun abgegossen werden, damit die Kartoffeln bei leichter Hitze im Topf ausdampfen können. Anschließend werden Milch und Butter sowie die Gewürze hinzugegeben. Mittels eines Handrührers können nun alle Zutaten zu einem weichen, cremigen Brei verrührt werden. Anschließend wird die Mischung unter Kochen umgerührt und eventuell noch nachgewürzt.

Besonders bei Kindern ist der Kartoffelbrei sehr beliebt. Gerne wird er auch mit Fischstäbchen gegessen.

4. Ofenkartoffeln

Für dieses leckere, knusprige Gericht benötigt man nur Kartoffeln, etwas Öl und einige leckere Gewürze. Hierfür gibt es die Option die Kartoffeln mit Schale zuzubereiten, damit sie schön kross werden. Es empfiehlt sich festkochende Kartoffeln für Ofenkartoffeln zu kaufen. Die Kartoffeln werden zu Beginn besonders gründlich gewaschen. Im Anschluss kann man sie in der gewünschten Größe zuschneiden. Meist werden die Kartoffeln geviertelt, damit sie in Form von Wedges auch als Fingerfood serviert werden können. Die Spalten werden nun auf einem flachen Backblech ausgelegt.

Die Stücke leicht mit Öl bestreichen und anschließend würzen. Es gibt verschiedenste Gewürze, die sich für Ofenkartoffeln eignen. Salz und Pfeffer sind immer bewährte Klassiker aber auch Kräutersalz oder Kräuter der Provence bieten sich für Ofenkartoffeln an. Den nötigen Pfiff bekommen die Kartoffeln auch durch Paprikapulver, Currypulver oder Chilipulver. Auch einzelne Zweige Rosmarin können mit auf das Blech gelegt werden. Dann können die vorbereiteten Kartoffeln in den auf 200 Grad vorgeheizten Backofen und dort für rund 30 bis 40 Minuten backen.

Als Ergänzung kann optional Ofengemüse gereicht werden, Pfannengemüse oder auch ein leckerer Kräuterquark als Dip.

5. Kartoffelgratin

Ein weiterer Klassiker unter den Kartoffel-Gerichten ist das Kartoffelgratin. In der klassischen Variante werden geschnittene Kartoffeln mit Sahne in den Ofen gegeben und gebacken. Während der Vorbereitung kann der Backofen bereits auf 180 Grad vorgeheizt werden. Währenddessen werden die Kartoffeln gewaschen, geschält und in Scheiben geschnitten. Für die Zubereitung von Kartoffelgratin benötigt man eine große Auflaufform, die ordentlich gefettet werden sollte, bevor man die Kartoffelscheiben darin auslegt. Die Kartoffeln werden anschließend gewürzt mit Salz und Pfeffer. In einer Schüssel werden Milch und Sahne verrührt, ebenfalls mit Salz und Pfeffer gewürzt. Damit übergießt man die Kartoffeln in der Auflaufform. Die Form kann nun in den Backofen.

Das Gratin sollte nun im Ofen für rund 20 Minuten backen. Dann kann die Form entnommen werden und die Oberfläche des Gratins mit Reibekäse bestreut werden. Am Ende muss die Form nochmal für bis zu 30 Minuten in den Backofen.

6. Fächerkartoffeln

Fächerkartoffeln können, wie der Name schon sagt, luftig, knusprig aufgefächert werden. Hierfür sollten vorwiegend festkochende Kartoffeln verwendet werden. Die Kartoffeln werden gewaschen und geschält, bevor sie geschnitten werden. Zum Einschneiden legt man eine einzelne Kartoffel auf einen Esslöffel und schneidet in kleinen, engen Abständen vorsichtig von einer Seite in die Kartoffel ein. Hierbei wird das Messer nur bis zur Kante des Löffeln gezogen, damit die entstehenden Fächer an der Unterseite der Kartoffel verbunden bleiben.

Hat man diese Prozedur mit allen Kartoffeln durchgeführt, kann man diese auf ein Backblech legen und die Fächer vorsichtig auseinanderdrücken. Anschließend kann man die Kartoffeln mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen. Am Ende werden die Fächer noch mit etwas Öl beträufelt und dann in den Ofen gegeben. Bei 180 Grad sollten die Fächer rund 45 Minuten backen.

Optional können die Fächer der Kartoffeln auch mit weiteren Zutaten gefüllt werden. So kann auch Knoblauch in die Räume zwischen den einzelnen Fächern gegeben werden, oder die Fächer werden gefüllt mit Speck und Käse.

7. Kartoffelsalat

Ein Kartoffelsalat wird mit gekochten Kartoffeln und weiteren Zutaten zubereitet. Es lässt sich unterscheiden, ob ein Kartoffelsalat mit oder ohne Mayonnaise zubereitet wurde. Besonders gern werden Fleischküchle, auch Frikadellen genannt, zu Kartoffelsalat serviert. Alternativ sind auch Saitenwürstchen mit Kartoffelsalat ein echter Klassiker.

Kartoffelsalat ohne Mayo

Auch für dieses Gericht werden die Kartoffeln wie zuvor bereits beschrieben, gekocht. Die gekochten Kartoffeln werden anschließend mit gehackten Kräutern vermischt. Hierfür bieten sich Petersilie und Schnittlauch an, aber gerne werden auch noch Essiggurken beigemischt. Das Dressing entsteht aus einer Gemüsebrühe, die erwärmt und mit Essig, Öl und Senf abgeschmeckt wird. Anschließend wird noch mit Pfeffer und Salz nachgewürzt. Die Brühe wird warm über den Kartoffelsalat gegossen. Dieser sollte im Nachgang noch mindestens fünf Minuten ziehen. Je nach Belieben kann der Salat dann warm oder kalt serviert werden.

Kartoffelsalat mit Mayo

Nach dem Kochen der Kartoffeln sollte man sie etwas abkühlen lassen. Die Schale wird abgezogen und die Kartoffeln geschnitten. Anschließend kann man die Scheiben mit Salz und Pfeffer würzen. Nun können Gurken kleingeschnitten und hinzugegeben werden. Das Gurkenwasser wird erhitzt und anschließend können die Gurken, Zwiebeln, Senf und Essig hineingegeben werden. Diese Mischung wird dann über den Salat gegeben. Nun muss der Kartoffelsalat etwa eine Stunde ziehen. Kurz vor dem Servieren kann dann Mayonnaise unter die Kartoffeln gerührt werden. Am Ende noch mit Salz und Pfeffer abschmecken.

8. Kartoffelsuppe

Für eine einfache Kartoffelsuppe finden sich zahlreiche Rezepte im Netz. Es gibt sie in verschiedensten Variationen und Kombinationen. Für eine solche Suppe benötigt man mehligkochende Kartoffeln. Diese werden gewaschen und geschält und anschließend in Stücke geschnitten. Die Kartoffelstücke werden in einen Topf gegeben. Dann werden Möhren, Sellerie, Lauch und anderes Suppengemüse zerkleinert und ebenfalls hinzugegeben. Nun kann etwas Fett in den Topf gegeben werden, bevor dieser erhitzt wird. Ist die gewünschte Temperatur erreicht, kann eine gute Bodendecke Gemüsebrühe hinzugegeben werden.

Nun wird der Topf durch einen Deckel verschlossen und das Innere kann für rund 15 Minuten garen. Anschließend wird je nach Menge der Kartoffeln und des Gemüses ein halber Liter bis ein Liter Gemüsebrühe aufgefüllt, sodass der Inhalt nahezu bedeckt ist. Die Hitzezufuhr kann reguliert werden auf eine niedrigere Stufe und der Deckel wird wieder auf den Topf gesetzt. Nun kann das Innere des Topfes mindestens weitere 30 Minuten kochen.

Durch das Einstechen in das Gemüse und die Kartoffeln kann überprüft werden, ob alles gar ist. Ist alles bereits schön weich, kann es mit einem Pürierstab zerkleinert werden. In einem separaten Topf wird etwa ein halber Liter Sahne mit etwas Reibekäse erhitzt, bis eine homogene Masse entsteht. Nun wird von der pürierten Suppe ein großer Löffel entnommen und in die Sahne gegeben. Alles gut verrühren. Im Anschluss kann die Sahne-Mischung in die Suppe gerührt werden. Nochmal eine Weile köcheln lassen und dann genießen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Suppeneinlage. Beliebt sind kleingeschnittene Würstchen oder auch Backerbsen.

9. Gaisburger Marsch oder Kartoffelschnitz mit Spätzle

Zahlreiche Namen, das selbe Gericht: Gaisburger Marsch, Kartoffelschnitz mit Spätzle, Böckinger Feldgschrei oder auch Verheierte ist ein Eintopfgericht aus Kartoffeln und Teigwaren. Hierbei handelt es sich um einen Eintopf aus gekochten Kartoffeln, Gemüse wie Möhren und Lauch, Zwiebeln, Spätzle und Fleisch. Es gibt verschiedenste Variationen des Eintopfs, mal mit Rindfleisch, mal mit Hühnerfleisch, manchmal mit kleingeschnittenen Würstchen. Doch gemeinsam haben sie alle die Kombination aus Kartoffeln und Spätzle.

10. Bauerntopf

Für einen leckeren Bauerntopf benötigt man mehligkochende Kartoffeln, Gemüse wie Paprika und Tomaten, Zwiebeln, Brühe und Hackfleisch. Auch hier müssen zuerst die Kartoffeln geschält, gewaschen und geschnitten werden. Anschließend werden die Paprika gewaschen und geschnitten. Zwiebeln und Knoblauch werden kleingehackt. Anschließend wird das Hackfleisch in Fett gemeinsam mit Zwiebeln und Knoblauch angebraten. Hinzu kommt Tomatenmark, bevor Kartoffeln und Paprika in den Topf kommen. Wenn alles schön brutzelt, wird mit Rinderbrühe abgelöscht.

Als Letztes werden stückige Tomaten in den Topf gegeben und alles wird bei mittlerer Hitze für rund 25 Minuten gekocht. Am Ende werden die Gewürze gehackt und untergerührt. Hierfür eignen sich Thymian, Rosmarin und Majoran. Abschließend mit Paprikapulver, Zucker, Salz und Pfeffer würzen und abschmecken.