Noch ist die Zukunft von Matthias Morys (links) Foto: Baumann

Es ist eine ungewisse Situation bei Fußball-Drittligist VfR Aalen vor dem Derby gegen SG Sonnenhof Großaspach. Der Insolvenzantrag belastet den kompletten Verein – wie es mit dem VfR weitergeht ist noch unklar. In einigen Wochen könnte Klarheit herrschen.

Aalen - Die Spieler des Fußball-Drittligisten VfR Aalen sehen der Realität knallhart ins Auge: Sie haben sich in ihrer Kabine eine Tabelle aufgehängt, in der ihr Team bereits neun Punkte weniger auf dem Konto hat. „Es bringt doch nichts, wenn man hinterher böse überrascht wird“, sagt der Mittelfeldspieler Maximilian Welzmüller. Dabei besteht noch die leise Hoffnung, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB), trotz der vom Club beantragten Insolvenz, weniger Punkte abzieht. Vielleicht sogar gar keinen. „Das wäre der Optimalfall“, sagt der Vorstandssprecher Roland Vogt. Ausnahmsweise kann von einem Punkteabzug abgesehen werden, wenn die Insolvenz des Vereins auf eine Insolvenz des Hauptsponsors oder eines anderen vergleichbaren Finanzgebers (im Aalener Fall Imtech) zurückzuführen ist. „In spätestens zehn bis 14 Tagen haben wir Klarheit, ob oder wie viel Punkte uns tatsächlich abgezogen werden“, sagt Vogt.

Ungewissheit im ganzen Verein

Unabhängig davon soll dann Anfang April das Insolvenzverfahren eröffnet werden. Vor der Saison 2014/15 hätte dieser Vorgang automatisch den Zwangsabstieg bedeutet. Doch auf dem DFB-Bundestag 2013 in Nürnberg wurde die Regelung für die dritte Liga (und später auch für die Regionalliga) geändert: Die Insolvenz führt „nur“ noch zum Neun-Punkte-Abzug.

Doch das könnte den Aalenern zum Verhängnis werden. Vor dem württembergischen Derby an diesem Samstag in der Scholz-Arena (14 Uhr/SWR) gegen die SG Sonnenhof Großaspach steht der VfR auf dem neunten Platz, nur vier Punkte von einem Aufstiegsplatz entfernt. Mit neun Punkten weniger rangiert Aalen aber auf dem vorletzten Platz. „Dann wird’s für uns richtig eng. Die Ungewissheit belastet die Mannschaft“, sagt Trainer Peter Vollmann. Er hofft, dass sich der DFB milde zeigt und die „Verschonungsklausel anwendet: „Wir sind unverschuldet in die Situation gekommen und haben uns keinen Wettbewerbsvorteil erschlichen, wie zum Beispiel der Chemnitzer FC, der das Geld für Spieler ausgegeben haben.“