Air-Berlin-Maschinen stehen derzeit ohne Einsatz am Flughaben in Berlin. Foto: dpa-Zentralbild

Neuigkeiten von der bankrotten Airline Air Berlin: Das Insolvenzverfahren über das Vermögen ist nun offiziell eröffnet worden. Zudem wurden die Air-Berlin-Mitarbeiter in einem Brief davor gewarnt bei Eurowings anzuheuern.

Berlin - Wenige Tage nach dem Ende des Flugbetriebs von Air Berlin ist offiziell das Insolvenzverfahren über das Vermögen der bankrotten Fluggesellschaft eröffnet worden. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, leitete das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Verfahren in Eigenverwaltung ein. Unterdessen sorgte ein anonymer offener Brief von Mitarbeitern der Lufthansa-Tochter Eurowings für Furore, in dem die Angestellten potenzielle Interessierte vor ihren eigenen Jobs warnten.

Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz angemeldet, danach begann die Frist für Angebote interessierter Käufer. Der Flugbetrieb wurde vorübergehend dank eines staatlichen Überbrückungskredits in Höhe von 150 Millionen Euro aufrecht erhalten. Am vergangenen Freitag landete schließlich die letzte Air-Berlin-Maschine. Am Mittwoch startete das Insolvenzverfahren. Betroffen ist auch die Techniksparte von Air Berlin. Die Tochterfirmen Niki und LGW sind hingegen nicht insolvent. Die Fluggesellschaft soll zu großen Teilen an die Lufthansa verkauft werden, auch der britische Flieger Easyjet kommt zum Zug. Der Logistikdienstleister Zeitfracht und das Wartungsunternehmen Nayak erhielten den Zuschlag für die Air Berlin Technik.

Ein ominöser Brief soll die Mitarbeiter vor Eurowings warnen

Von den zuletzt rund 8000 Air-Berlin-Mitarbeitern können sich rund 1300 auf von der Lufthansa angebotene Stellen bewerben. Ein anonymer Brief der Eurowings-Mitarbeiter sorgte unterdessen für Furore: In dem Schreiben, über das unter anderem die „Bild“-Zeitung berichtete, heißt es, viele Mitarbeiter von Eurowings Europe wären bereit, „sofort zu Ryanair zu wechseln“. Der irische Billigflieger wird immer wieder für seine Arbeitsbedingungen kritisiert. Bei Eurowings gebe es „keinerlei Altersvorsorge“ und eine Kündigungsfrist seitens des Arbeitgebers von 15 Tagen, heißt es. Außerdem beruhe der Urlaubsanspruch auf dem „gesetzlichen Mindestniveau“ des jeweiligen Landes und einen Rentenanspruch gebe es zum Teil erst nach acht Jahren Einzahlung in das örtliche Sozialsystem.

Die Eurowings-Mitarbeiter wollten den Brief nach eigenem Bekunden dazu nutzen, den Air-Berlin-Mitarbeitern, die wegen der Insolvenz der Airline möglicherweise eine Bewerbung bei Eurowings erwägen, einen Einblick zu geben. Das Schreiben ist anonym, seine Echtheit war zunächst nicht eindeutig gesichert. Eurowings-Chef Robert Jahn sprach in der „Bild“-Zeitung von „falschen Behauptungen“, die „in hohem Maße geschäftsschädigend“ seien. Zudem würden die Air-Berlin-Mitarbeiter für die Durchsetzung eigener Interessen instrumentalisiert.