Nachts gibt es am Max-Eyth-See weniger oder gar keine Beleuchtung. Der Bezirksbeirat hat darüber diskutiert. Foto: Iris Frey

Nächtliches Licht schadet Tieren, Pflanzen und Menschen. Das Naturschutzgesetz setzt deshalb neue Maßstäbe, die so genannte Lichtverschmutzung soll auch in Stuttgarts Außenbezirken reduziert werden. Ein Streitthema.

Ob und wo in den Außenbezirken die Beleuchtung über Nacht abgeschaltet werden soll, um Tiere und Menschen vor der so genannten Lichtverschmutzung zu schützen, darüber hat nun der Bezirksbeirat Mühlhausen mit Vertretern der Stadt diskutiert. Probleme sahen die Räte vor allem im Fall mangelnder Beleuchtung entlang der Wege zu den Haltestellen während der Betriebszeiten der SSB, insbesondere am Max-Eyth-See, an der Hofener Straße und in Mühlhausen. Kritisiert wurde, dass die Bezirksbeiräte nicht vorher gefragt wurden und sie nun mit den Beschlüssen konfrontiert worden seien.

 

Renate Kübler vom Amt für Umweltschutz und Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde, erklärte, dass die Abschaltungen mit dem Energieversorger Stuttgart Netze besprochen seien. Dass die Bezirksbeiräte nicht vorher informiert worden sei, sei ein Zeit- und Personalkapazitätsproblem gewesen.

Bezirksbeiräte schlagen neue Abschaltzeiten vor

Die Bezirksbeiräte forderten die Vertreter der Stadtverwaltung auf, die Abschaltung der Beleuchtung auf dem Gehweg von der Hofener Wehrbrücke bis zur Haltestelle Hofen zu überdenken, da sie wichtig für die Fußgänger sei. Beim Zugang an der Haltestelle Max-Eyth-See zu den Restaurants gab es den Vorschlag, ebentuell nur jedes zweite Licht nachts auszuschalten. Bedenken äußerten Räte gegenüber dem Plan, das gesamte Naherholungsgebiet um den Max-Eyth-See nicht zu beleuchten. Das sorge im Winter bei Sportlern und Spaziergängern am Abend für ein mulmiges Gefühl. Eine Beleuchtung beim Weg von der Aubrücke bis zum Hofener Festplatz sei wichtig. Das Gremium machte klar, dass es auf der Festwiese nicht nur im Sommer Veranstaltungen gebe. Zuletzt hatte es im November dort Zirkusveranstaltungen gegeben.

Vertreter der Stadt beraten über die Vorschläge

Auch im Bereich Hofener Straße/Wagrainstraße an der Ecke zum Stuttgart-Cannstatter Ruderclub bemängelten Bezirksbeiräte das nächtliche Abschalten und verwiesen darauf, dass dort auch Menschen wohnen. Zudem wurde die Keltersteige zwischen Austraße und Adalbert-Stifter-Straße als wichtige Wegeverbindung gesehen: sie müsse nachts länger beleuchtet sein, etwa wenn Besucher zu Veranstaltungen ins Bürgerhaus kommen. Es gab die Anregung, die Beleuchtung von Spazierwegen auch vom Wetter abhängig an- oder abzuschalten. Die Vertreter der Stadt nahmen die Anregungen des Gremiums mit zur Beratung im Arbeitskreis Stadtbeleuchtung.