Die „Jubbel-Tour“ führt Familien durch Ludwigsburg, vorbei an Rätseln, Bewegungsaufgaben und Sehenswürdigkeiten. Am Ende wartet ein echter Schatz – ganz ohne Organisationsaufwand.
Emily schaut sich die Evangelische Stadtkirche am Ludwigsburger Marktplatz ganz genau an. Wie viele Engel zieren die Fassade der Kirche? Gemeinsam mit ihrem vierjährigen Bruder Finn und ihren Eltern hat die achtjährige Grundschülerin sich auf „Jubbel-Tour“ durch die Barockstadt begeben, und löst nun eine Aufgabe nach der anderen, um den Glücksknochen von Dackel Ludwig wiederzufinden.
Hinter der Jubbel-Tour verbirgt sich eine Art Schatzsuche durch Ludwigsburg, bei der die Kinder Rätsel lösen und Felder freirubbeln, um zum Schatz zu finden. „Mir liegt es wirklich am Herzen, dass Eltern mit ihren Kindern Erinnerungen schaffen und Zeit zusammen verbringen“, sagt Susanne Zabel-Lehrkamp, die die Jubbel-Touren entwickelt hat. Seit 2019 entdeckt sie Ausflugsziele für Familien und hält sie auf ihrer Homepage und dem Instagram-Kanal „Ludwigsburg mit Kind“ fest.
Ganovenbande treibt in Ludwigsburg ihr Unwesen
Die Tour durch Ludwigsburg startet am Marktplatz. „Wann darf ich denn das erste Feld freirubbeln?“, fragt Emily. Mama Meike Seitz liest die Geschichte rund um Dackel Ludwig und die Ganovenbande, sowie die erste Aufgabe aus dem Begleitheft vor. Die Orientierung gelingt auch ohne Ortskenntnis gut. Nachdem das erste Rätsel gelöst und das erste Feld freigerubbelt wurde, geht die Schatzsuche weiter. „Wir müssen rechts an der Kirche vorbei“, sagt Seitz.
Rätsel für alle Altersgruppen anpassbar
Das Heft ist so aufgebaut, dass es für verschiedene Altersgruppen angepasst werden kann. „Es gibt drei Rätselstufen. So kann man herausfinden, wie fit sein Kind ist und sich langsam herantasten“, erklärt Zabel-Lehrkamp. Auch einige Textabschnitte sind blau statt schwarz geschrieben. Je nach Geduld und Interesse der Kinder können diese weiterführenden Informationen weggelassen werden. „Es sind auch keine Lesekenntnisse erforderlich.“ Bis auf die Streckennavigation gibt es keine digitale Hilfe. „Mir ist es wichtig, dass die Kinder etwas Echtes in der Hand haben und offline etwas erleben“, so Zabel-Lehrkamp, die selbst Mutter von zwei Kindern ist.
Rätsel und Bewegungsaufgaben
Rund eineinhalb Kilometer Strecke legt die Familie durch die Ludwigsburger Innenstadt zurück. Emily hört gespannt die Geschichte, löst Rätsel und macht Bewegungsaufgaben, um die nächsten Felder freizurubbeln. Ihrem jüngerer Bruder wird es nach etwa der Hälfte ein bisschen langweilig. „Wann sind wir am Ende?“, fragt er und möchte viel lieber auf einen Spielplatz. Dass die Jubbel-Tour am Spielplatz an der Bärenwiese endet, wird ihn freuen. Zabel-Lehrkamp empfiehlt die Tour durch Ludwigsburg für Kinder zwischen vier und acht Jahren. „Finn ist da am unteren Ende der Altersangabe und noch etwas zu ungeduldig“, sagt Meike Seitz.
Am Ende finden die Kinder einen Schatz
Im Umfang der Jubbel-Tour ist auch ein kleiner Schatz enthalten. „Während der letzten Aufgabe der Kinder müssen die Eltern das Säckchen unbemerkt verstecken“, so Zabel-Lehrkamp. Neben der Tour in Ludwigsburg bietet die Sozialpädagogin auch eine Schatzsuche durch Waiblingen, ein Wald-Bingo und Mikroabenteuer an. „Das Wald-Bingo kann unabhängig vom Ort gespielt werden.“ Seit kurzem gibt es auch Erlebnis-Poster, die dazu anregen sollen, seine Heimat neu zu entdecken. Die Produkte gibt es online und unter anderem in der Mylius Apotheke Ludwigsburg.
Fazit der Familie fällt positiv aus
Nach etwa eineinhalb Stunden findet Emily den Schatz in der Bärenhöhle. „Whoa, wir haben es geschafft“, sagt sie und zeigt den Schatz schnell ihrem Papa und Bruder. „Die Schatzsuche war ein schönes Erlebnis für unsere Familie. Wobei Finn in dem Fall noch etwas zu jung war“, zieht ihre Mama ein Fazit. „Das Wald-Bingo werde ich aber definitiv auch mal im Kindergarten zeigen und ausprobieren.“