Bundesinnenminister Thomas de Maizière möchte mehr Kameras an öffentlichen Plätzen in Deutschland. Foto: dpa

Innenminister Thomas de Maizière will mehr Überwachungskameras an deutschen Plätzen aufstellen. Mit Blick auf die aktuellen EM-Krawalle in Frankreich warb der Minister für die Videoüberwachung als Hilfe – nicht als Überwachung.

Düsseldorf - Vor dem zweiten Deutschland-Spiel bei der Fußball-EM hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) für eine stärkere Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen in Deutschland geworben. Im Gespräch mit der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ verwies der Minister auf die Krawalle bei der EM in Frankreich: „Vielleicht begreift jetzt auch der Letzte in Deutschland, dass mehr Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen in erster Linie eine Hilfe ist und nicht Beobachtung von Unschuldigen“, sagte er.

Die Videoüberwachung müsse „auch in Deutschland ausgebaut werden“, forderte der Minister. Zumindest für die Strafverfolgung sei es gut, entsprechende Bildaufnahmen zu haben. „Ohne Body-Cams oder stationäre Kameras der Behörden wäre so etwas nicht möglich“, argumentierte er.

Alkoholverbot bei Großveranstaltungen

Der CDU-Minister regte zudem an, bei großen Turnieren über ein verschärftes Alkoholverbot nachzudenken. „Alkohol ist bei öffentlichen Großveranstaltungen wie Fußballspielen eine Seuche“, sagte er. „Alkohol enthemmt, und deswegen ist es richtig, dass mein französischer Kollege ein Alkoholverbot für die Stadien ausgesprochen hat.“

Der Minister äußerte sich indes optimistisch, dass das Spiel Deutschland gegen Polen am Donnerstag ohne Krawalle verläuft: „Ich bin zuversichtlich, dass wir nicht noch einmal Szenen sehen wie bei dem Spiel zwischen England und Russland.“ Deutsche und französische Behörden täten gemeinsam alles, was sie könnten, damit es nicht zu solchen Szenen komme.