Kugelstoßer Nico Kappel ist Schirmherr der Ferry-Porsche-Challenge bei der Ausschreibung des Wettbewerbs um das Thema Inklusion im Sport. Foto: imago/Chai/von der Laage

Sechs Sportvereine aus der Region Stuttgart haben es in die Vorauswahl der Ferry-Porsche-Challenge geschafft. Mit diesen Projekten wollen sie gewinnen.

Am 15. Februar ist die Bewerbungsfrist bei der Ferry-Porsche-Challenge ausgelaufen, nun hat die Jury die Finalisten ausgewählt, die die besten Projekte zum Thema „Inklusion im Sport“ eingereicht haben. Teilnehmen konnten Clubs aus Baden-Württemberg und Sachsen. Knapp 200 Bewerbungen sind eingegangen. „Mit unserer Challenge wollen wir die Teilhabe am Leben fördern und Inklusion im Sport unterstützen“, sagt Sebastian Rudolph, Vorstandsvorsitzender der Ferry-Porsche-Stiftung. „Zahlreiche Vereine haben mit kreativen und innovativen Projekten tolle Ideen eingereicht. Für die besten Bewerbungen geht es nun auf die Zielgerade.“ Kugelstoßer Nico Kappel vom VfB Stuttgart fungiert als Schirmherr der Ferry-Porsche-Challenge.

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Aus der Region Stuttgart haben es sechs Sportvereine in die Vorauswahl mit insgesamt 29 Projektideen geschafft, die damit schon eine Fördersumme von mindestens 10 000 Euro sicher haben und nun als Finalisten vom 6. bis 8. April ihre Projekte in digitaler Form präsentieren dürfen. Insgesamt vergibt die Ferry-Porsche-Stiftung bis zu einer Million Euro für die Inklusion im Sport. Die drei Besten werden mit je 75 000 Euro gefördert, es gibt sechs zweite Preise, die je 50 000 Euro erhalten sowie acht dritte Plätze, die mit je 25 000 Euro Förderung rechnen können. Wir stellen die Projekte der sechs Clubs aus der Region Stuttgart vor.

MTV Stuttgart

Der mitgliederstärkste Club Stuttgarts stellte vergangenes Jahr eine Inklusionsmanagerin ein, die am Aufbau eines kommunalen Netzwerks für Inklusion federführend ist. Dabei geht es um Teilhabe und Chancengleichheit für Menschen mit Behinderung, eingebettet in die Strukturen von Sportvereinen. Der MTV legt großen Wert auf die Integration von Menschen ohne Behinderung in die verschiedenen vereinsübergreifenden Inklusionsprojekte.

Eichenkreuz Stuttgart

Einmal im Monat findet samstags (12 bis 14 Uhr) eine Veranstaltung des Clubs Eichenkreuz statt, dabei klettern junge Menschen ab elf Jahren mit oder ohne Behinderung in der Kletterhalle „cityrock“ in Stuttgart. Dabei stehen der Spaß an Bewegung, die Freude am Miteinander und die Vermittlung der Sicherungs- und Klettertechniken im Vordergrund. Die Teilnehmer werden dabei von erfahrenen Kletterern betreut, Vorkenntnisse der Teilnehmer sind nicht erforderlich.

Zeit zum Tanzen e.V.

Der Tanzclub führt am 25. Mai in der Carl-Benz-Arena in Stuttgart seine 3. Stuttgarter Inklusions-Gala durch und macht damit auf zehn Jahre getanzte und gelebte Inklusion in Stuttgart aufmerksam. Der tänzerisch wie künstlerisch gestaltete Abend soll Aufmerksamkeit und Bewusstsein für Inklusion schaffen. Das Motto lautet: Mit getanzter Inklusion raus aus der Isolation. Die Gala bietet die Gelegenheit, sich zu begegnen, Inklusion zu verstehen und sie zu leben.

SV Esslingen

Der Sportverein führt ein Inklusionscamp vom 13. bis zum 17. Juni im Sportpark Weil durch. Dabei gibt es unterschiedliche sportliche Angebote wie Fußball, Wheelsoccer, Blindenfußball, Volleyball-Sitzvolleyball, Fechten-Rollstuhlfechten, Tischtennis-Paratischtennis – die Sportarten werden den Teilnehmern in gemischten Gruppen nähergebracht. Darüber hinaus geht es ums Kennenlernen, um Entspannung und Freispiel, zusätzlich wird gebastelt.

MTV Ludwigsburg

Der Club steht noch am Anfang und möchte vielseitige und günstige Inklusionssportangebote machen sowie als Anbieter und Partner wahrgenommen werden. Ein Inklusions-Leitbild und eine Willkommenskultur sollen entwickelt und Barrieren niedrig gehalten werden . Ein Inklusionsbeauftragter soll eingestellt werden und die nötigen Voraussetzungen schaffen bei der Koordinierung der Sportangebote sowie der Partner- und Übungsleitersuche.

SV Böblingen

Seit 2004 findet bei der SV das integrative Projekt „Rollstuhlfechten“ statt, das die im Sport sehr erfolgreiche Fechtabteilung durchführt. Dabei geht es um Integration und Inklusion: Fechter mit und ohne Handicap duellieren sich nach denselben Regeln. Die Fechtabteilung, die mehrfach Gastgeber der deutschen Meisterschaften war, gilt dabei als große Familie, zu der die „Rollis“ ganz selbstverständlich dazugehören.