Philipp hat den Einschulungstag im Olgäle verbracht – auch jetzt liegt er wieder im Kinderkrankenhaus. Foto: Stefanie Palm

Die Assistenz für den Siebenjährigen, der die Glasknochenkrankheit hat, kann über Spenden finanziert werden. Die Anteilnahme unserer Leserinnen und Leser ist groß.

Stuttgart - Es sind herausfordernde Zeiten für die Eltern des kleinen Philipp. An diesem Dienstag ist der Siebenjährige, der die Glasknochenkrankheit hat, kurzfristig operiert worden – insgesamt bereits zum siebzehnten Mal. Ein Nagel in seinem „Problem-Bein“ sei verrutscht, berichtet seine Mutter, Stefanie Palm. Starke Schmerzen plagten ihn deshalb. Die Eltern sind erleichtert, dass der OP-Termin so schnell gefunden wurde.

Eine gute Nachricht gibt es aber auch in diesen Tagen. Philipp wird, so er sich hoffentlich gut erholt, in die Ferienbetreuung gehen können. Finanzielle Hürden stehen dem nicht mehr entgegen. Der Bericht in unserer Zeitung, dass die Eltern für die Assistenz in den Ferien selbst aufkommen müssten, hat große Anteilnahme ausgelöst. Hintergrund ist, dass der Gesetzgeber zwischen dem Recht auf Teilhabe an Bildung (Unterstützung einkommensunabhängig) und dem Recht auf soziale Teilhabe (Unterstützung einkommensabhängig) unterscheidet. Die Einkommensgrenzen sind vergleichsweise niedrig. Viele Leserinnen und Leser haben sich gemeldet, die die Familie unterstützen wollten. Auf der daraufhin eingerichteten Spendenseite „Für Philipp, Ferienbetreuung und co.“ bei Gofundme.com ist genügend Geld eingegangen, um die Assistenz in den Sommerferien zu finanzieren. Sie seien sehr dankbar über die Unterstützung,so die Eltern, die nun zudem Rücklagen für weitere Ferien haben. Eine Sorge ist der Familie also erst mal genommen.

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„Es kann nicht sein, dass Inklusion gelebt wird und das Kind dann in den Ferien nicht in die Schule kann“, kritisiert die Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes Leonberg für Kinder und Jugendliche, Monika Friedrich. „Mit dem Problem kämpfen sehr viele Familien“, sagt sie und weist auf das Oskar-Sorgentelefon ihres Dachverbands hin (Telefon 08 00/88 88 47 11). Dieses könne den Kontakt zu Stiftungen herstellen, die „in solch einem Fall unkompliziert unterstützen“. Auch sei es wichtig, dass Dachorganisationen von diesen Problemfällen erfahren, damit sich etwas für die Familien bewege.