Nimmt das Thema Inklusion in den Blick: Kultusministerin Susanne Eisenmann. Foto: dpa

Baden-Württemberg mangelt es an Sonderpädagogen. Kultusministerin Eisenmann (CDU) will deshalb ein Programm aufsetzen, um Werkreal- und Hauptschullehrer im Bereich der Sonderpädagogik weiterzuqualifizieren.

Stuttgart - Um den Mangel an Sonderpädagogen im Land kurz- bis mittelfristig beheben und alle für die Inklusion vorgesehenen Stellen besetzen zu können, plant Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) ein Programm zur Weiterqualifizierung von Werkreal- und Hauptschullehrern.

Demnach sollen unter anderem Werkreal- und Hauptschullehrer, die bereits an sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren oder an Gemeinschaftsschulen arbeiten, so fortgebildet werden, dass sie künftig als echte Sonderpädagogen eingesetzt werden können. Nach Informationen unserer Zeitung kommt das Thema bereits in zwei bis drei Wochen ins Kabinett.

Im Schuljahr 2017/18 gibt’s 160 neue Inklusionsstellen

Für inklusive Bildungsangebote muss das Land Jahr für Jahr neue Stellen schaffen. So ist es im Schulgesetz verankert. In den vergangenen beiden Jahren hatte das Kultusministerium allerdings Schwierigkeiten, die je 200 neuen Inklusionsstellen zu besetzen. Für das nächste Schuljahr sind 160 Deputate vorgesehen. Eisenmann ist zuversichtlich, dass es diesmal genügend Bewerber gibt. „Wir werden es schaffen, die Stellen zu besetzen“, sagte sie unserer Zeitung. Zitterpartien will sich die Kultusministerin in Zukunft aber ersparen. Für sie sei deshalb klar, „dass wir im Bereich der Gewinnung von Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen deutlichen Handlungsbedarf haben“.

Die Zahl der entsprechenden Studienplätze wurde zuletzt bereits erhöht. Das Sonderpädagogik-Studium dauert allerdings fünf Jahre. Um den zwischenzeitlich drohenden Engpass schneller beseitigen zu können, kommt nun das Weiterqualifizierungsprogramm. Es soll das Land einmalig 30 Millionen Euro kosten.

Ende März veranstaltet das Kultusministerium außerdem eine Fachtagung zur Inklusion. „Wir müssen uns beim Thema Inklusion auch konzeptionell Gedanken machen, inwieweit Veränderungen nötig sind“, sagte Eisenmann.