Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut stellt 2,8 Millionen Euro für das Projekt bereit. Foto: dpa

Moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Mit „Cyber-Protect“ soll ein Gütesiegel für Software geschaffen werden. Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg fördert das Projekt.

Stuttgart - Mittelständische Unternehmen können künftig prüfen lassen, wie sicher die bei ihnen eingesetzte Software ist. Auch Firmen, die selbst Software entwickeln, erhalten Hilfestellung, um die Sicherheit ihrer Produkte und Dienstleistungen zu verbessern, heißt es in einer Mitteilung des Stuttgarter Wirtschaftsministeriums. Ziel der Aktion ist es, ein Gütesiegel für Software zu etablieren. Die Angebote, die von dem Ministerium mit 2,8 Millionen Euro gefördert werden, gibt es in Karlsruhe und in Stuttgart.

Vom Frühjahr an können sich Unternehmen für die sogenannten Quick Checks bewerben. Expertenteams untersuchen dabei konkrete Anwendungsfälle der Betriebe und geben Tipps, um die Sicherheit zu verbessern. „Moderne Software und Technologien wie Künstliche Intelligenz bringen viele Vorteile für unsere Unternehmen: Sie können damit ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft deutlich steigern“, begründet Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut das Projekt. „Diese Neuerungen bringen allerdings auch ganz neue Sicherheitsrisiken mit sich, die gerade kleine und mittlere Unternehmen davon abhalten, die Digitalisierung voranzutreiben“.

„Cyber Protect“ läuft bis Oktober 2020

Das Projekt mit dem Namen „Cyber Protect“, das bis Oktober 2020 läuft, konzentriert sich zunächst auf datengetriebene Software in vernetzten Produktionsumgebungen, steht in der Mitteilung, also auf Industrie-4.0-Anwendungen. Die Ergebnisse sollen dann auf andere Anwendungsbereiche übertragen werden. Es geht darum, mögliche Sicherheitsrisiken zu identifizieren, Prüfverfahren und Testwerkzeuge zu konzipieren und neue Technologien zu entwickeln, um Hackerangriffe und interne Sabotageangriffe abzusichern. Auch Themen wie Personensicherheit und Datenschutz bei der Nutzung großer Datenmengen spielen eine wichtige Rolle. „Cyber Protect“ wird gemeinsam vom FZI Forschungszentrum Informatik, dem Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) (beide in Karlsruhe) sowie dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart durchgeführt.

„Cyber Protect“ ergänzt „Roboshield“, das im August 2018 gestartet ist. Bei diesem Projekt liegt der Schwerpunkt auf der Sicherheit klassischer Automatisierungstechnologien sowie der sicheren Zusammenarbeit von Mensch und Roboter. „Mit diesen beiden Projekten kombinieren wir erstmals alle drei Aspekte der Sicherheit: Die Softwaresicherheit von externen und internen Angriffen, die Gewährleistung physischer Sicherheit im Umfeld von Robotern sowie den Datenschutz“, sagt Hoffmeister-Kraut.