Die deutsche Journalistin Mesale Tolu wurde über sieben Monate in der Türkei festgehalten. Jetzt ist sie wieder in Deutschland gelandet. Doch die Geschichte ist für sie noch nicht vorbei.

Stuttgart - Nach der Aufhebung ihrer Ausreisesperre in der Türkei ist die Journalistin und Übersetzerin Mesale Tolu in Deutschland eingetroffen. Sie sei am Sonntag auf dem Stuttgarter Flughafen gelandet, teilte eine Mitarbeiterin des Flughafens der Deutschen Presse-Agentur mit. Unmittelbar nach ihrer Ankunft wollte Tolu eine Stellungnahme vor der Presse abgeben.

Tolu, die für die Nachrichtenagentur Etha arbeitete, ist in der Türkei wegen Terrorvorwürfen angeklagt, sie saß dort bis Dezember mehr als sieben Monate in Untersuchungshaft. Vor einer Woche wurde überraschend die Aufhebung ihrer Ausreisesperre bekannt.

Der Prozess wird ungeachtet der Ausreise fortgesetzt

Die Türkei wirft ihr Unterstützung der verbotenen linksextremen Gruppe MLKP vor. Ihr Prozess in der Türkei wird ungeachtet ihrer Ausreise fortgeführt. Auch ihr Ehemann Suat Corlu ist angeklagt. Seine Ausreisesperre ist nicht aufgehoben, er muss in der Türkei bleiben.

Der Fall Tolu hatte zusammen mit dem des „Welt“-Reporters Deniz Yücel und des Menschenrechtlers Peter Steudtner die Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland schwer belastet.