Drei Tage lang steht das Infomobil des Deutschen Bundestages in Bernhausen. Foto: Jens Noll

Drei Tage lang macht das Infomobil des Deutschen Bundestages am S-Bahnhof in Bernhausen Station. In dem weißen Lastwagen werden den Besuchern Aufbau und Funktionsweise des deutschen Parlaments multimedial erklärt.

Bernhausen - Noch bis Samstag muss man für einen Rundgang durch das Reichstagsgebäude nicht nach Berlin fahren. Zumindest am Computer können Interessierte auch in Bernhausen an einer Tour teilnehmen und bei einem Besuch des Infomobils des Deutschen Bundestags das Parlament näher kennen lernen. Seit Donnerstag steht der weiße Lastwagen mit zwei schwarz-rot-goldenen Fahnen auf dem Dach am Dr.-Peter-Bümlein-Platz.

Aufbau und Funktionsweise des Bundestages werden den Besuchern im Infomobil multimedial erklärt. Broschüren und das aktuelle Grundgesetz liegen dort aus, auf einem Fernsehschirm laufen Nachrichten, bei Bedarf können auch Filme gezeigt werden. An einem Laptop führt Jürgen Dückers gerade ein Quiz mit einem Besucher durch.

„Seit der Wiedervereinigung ist das Infomobil jedes Jahr von März bis Oktober unterwegs“, erklärt Dückers, der Referent für Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Bundestages ist. Insgesamt 59 Städte und Gemeinden fährt der Lkw in diesem Jahr an. In zwei Wahlperioden, so die Vorgabe, sollte das Infomobil alle 299 Wahlkreise in Deutschland besucht haben. Bezahlt werden die Touren jeweils aus dem laufenden Jahreshaushalt des Bundestages.

„Sehr interessant, sehr informativ“

Vor seinem Zwischenstopp in Bernhausen stand das Infomobil in Esslingen, kommende Woche ist es in Göppingen. „Wir legen Gewicht auf Orte mit viel Laufpublikum“, sagt Dückers. In unmittelbarer Nähe des S-Bahnhofs kommen immer wieder Besucher vorbei, blättern in den Broschüren und stellen Fragen an Dückers oder an die ehrenamtlichen Mitarbeiter Chaban Salih und Klaus-Ulrich Heukamp, die das Mobil eine Woche lang begleiten.

Kurt Zweck aus Neuhausen ist mit dem Fahrrad zufällig am Bahnhof vorbeigekommen. „Es hat mich interessiert, was hier angeboten wird“, erzählt er. Das Fazit seines Besuchs:„Es war sehr interessant, sehr informativ.“ Das Grundgesetz habe er sich auch gleich mitgenommen. „Es ist immer gut, wenn man die aktuelle Ausgabe hat.“

Auch eine Mutter mit zwei kleinen Kindern schaut im Infomobil vorbei. Für die jungen Besucher gibt es statt trockenen Gesetzestexten farbige Comic-Hefte, in denen Karlchen Adler die Gesetzgebung erklärt. „Ich finde es hoch professionell und sehr ansprechend“, sagt Oberbürgremeisterin Gabriele Dönig-Poppensieker bei ihrem Besuch der rollenden Informationsstelle am Donnerstag. „Es ist für Kinder und für Erwachsene geeignet und behindertengerecht“, ergänzt sie und zeigt auf die Rampe, über die ein barrierefreier Zugang zum Lkw möglich ist. „Man hat an alles gedacht.“

In dem Lkw könnte man ein Klassenzimmer aufbauen

Nicht bedacht hatte das Referat für Öffentlichkeitsarbeit des Bundestags allerdings, dass in Baden-Württemberg Anfang September noch Ferien sind. Schulklassen fallen somit in Filderstadt als Zielgruppe weg. Denn grundsätzlich könnte man in dem Lkw ein Klassenzimmer aufbauen.

Als erwachsene Besucherin schätzt es Helga Trunk sehr, dass sich der Bürger im Infomobil direkt informieren kann. „Man bekommt gute und verständliche Auskünfte“, sagt sie. Am heutigen Freitag möchte die Filderstädterin wieder kommen, um mit zwei Bundestagsabgeordneten ins Gespräch zu kommen. Ab 16 Uhr wird Judith Skudelny (FDP) zu Gast am Infomobil sein. Rainer Arnold (SPD) wird ab 17 Uhr da sein.