Dominik Bruntner und seine Freundin Jolina Fust haben dieses Badezimmerfoto von sich gepostet. Foto: Instagram/Daniel Bruntner

Er war Mister Germany und verdient jetzt sein Geld als Influencer: Dominik Bruntner, der mit Freundin Jolina Fust für seine Auftraggeber unter anderem Kondome testet, sagt, wie er zu Werbung mit privaten Fotos steht.

Stuttgart - Sich selbst inszenieren, Fotos bei Instagram posten und damit Geld verdienen – kann man dies als Beruf durchgehen lassen? Den Trendjob Influencer findet man auf der Internetseite der Bundesagentur für Arbeit immer noch nicht. Auch über Ausbildungsprogramme ist wenig bekannt.

Dominik Bruntner, der frühere Mister Germany, der in TV-Trash-Shows wie „Promi Big Brother“ und „Temptation Island“ zu sehen war, hat sich als Influencer selbst zur Marke aufgebaut – mit seiner neuen Freundin Jolina Fust, die bei „Germany’s Next Topmodel“ 2014 Zweite war, gelingt ihm dies noch viel besser. Das Paar, das kürzlich in die erste gemeinsame Wohnung in die Nähe von Stuttgart gezogen ist, lockt Werbekunden an. Dass sich die beiden romantisch mit Kerzenlicht in der Badewanne per Selbstauslöser fotografiert haben und für einen zahlenden Auftraggeber Kondome getestet haben, sorgt für Aufsehen. Gehört so viel Privatheit, wird in den sozialen Medien diskutiert, in die Öffentlichkeit?

Nische statt Masse, so lautet der Trend

„Wir machen nichts, was nicht zu uns passt“, sagt Dominik Bruntner unserer Zeitung und fährt vor: „Wir arbeiten nur mit Firmen zusammen, deren Produkte wir wirklich verwenden und weiterempfehlen können.“ Bei Instagram hat er sein Posting unter dem Badekuschelfoto mit dem Wort „Anzeige“ begonnen. Am besten, schreibt der 26-Jährige sodann, habe ihm die Sorte „Gefühlsecht“ gefallen, weil „hauchzart und extra gleitfähig“. Obendrein sei die Herstellung dieser Gummis völlig vegan. Gegen private Fotos hat er nichts, wenn sie gut gemacht sind und gewisse Grenzen nicht überschreiten.

Bruntner hat bei Instagram 50 000 Fans. Damit gehört er nicht zu den ganz großen Nummern im Internet, wird aber von Firmen gebucht, die ein Werbegesicht mit besonderer Nähe zu den Followern suchen, die einen glaubwürdigen Experten wollen, der eine ganz bestimmte Zielgruppe erreicht. Nische statt Masse, so lautet der Trend: Immer mehr Micro-Influencer (bis 30 000 Fans bei Instagram) sind gut im Geschäft.

Marken fahren ab auf Idole im Netz. Von Influenceraufträgen und vom Modeln könne er „gut“ leben, sagt Bruntner, ohne zu verraten, was man ihm für ein Posting bezahlt. Laut Branchendienst Media.de kann ein Influencer, bei dem’s läuft, mit nur einem Beitrag 100 000 Euro verdienen. Die Generation Instagram hat eigene Berufe geschaffen, die in der Agentur für Arbeit noch nicht angekommen sind.