Vor allem in den modernen Werkshallen sinkt der Anteil der menschlichen Arbeit. Foto: Wolfram Schroll

Der Wirtschaft kann es nicht rasch genug gehen: Wer kann, stellt um auf Maschinen und Roboter. So bleibt man konkurrenzfähig und entlastet die Mitarbeiter in vieler Hinsicht. Aber darunter leidet auch das soziale Leben in den Fabriken, beobachten Experten. Akiko Lachenmann

Esslingen - Früher war es einfach schöner.“ Janis Cordalis’ Erinnerungen mögen wie Nostalgie klingen, wie ein Schönreden der Vergangenheit. Doch für den Fabrikarbeiter, der eigentlich anders heißt, bewahrheitet sich dieser Satz jeden Tag, wenn er seine Schicht im Daimler-Werk in Esslingen-Mettingen antritt. Früher, das war in den 90er Jahren, als der Grieche noch Hinterradachsen für die C-Klasse montiert hat. „Man saß sich gegenüber und sprach miteinander – über die Familie, das Wetter, persönliche Probleme“, erzählt er. 23 Männer hätten an der Linie gearbeitet, jeder kannte jeden. 30 Jahre lang hatte er ein und denselben Teamleiter.