Eine Fähre war in Indonesien mit mehr als 230 Menschen an Bord zu einer Ferieninsel unterwegs, als ein Feuer ausbrach. Medienberichten zufolge stieg zuerst aus dem Maschinenraum Rauch auf. Foto: AFP

Eine Fähre war in Indonesien mit mehr als 230 Menschen an Bord zu einer Ferieninsel unterwegs, als ein Feuer ausbrach. Medienberichten zufolge stieg zuerst aus dem Maschinenraum Rauch auf. 17 Menschen werden vermisst, 22 verletzt in Krankenhäuser gebracht.

Jakarta - Bei einem Fährunglück nahe der indonesischen Hauptstadt Jakarta sind mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen. Auf der mit mehr als 230 Menschen besetzten Fähre sei am Sonntag ein Brand ausgebrochen, teilte die Katastrophenschutzbehörde mit. Die meisten der Passagiere waren Medienberichten zufolge Indonesier, die das neue Jahr gefeiert hatten. Auf Fotos war das völlig abgebrannte Boot zu sehen.

17 Menschen wurden nach diesen Angaben vermisst; nach ihnen war eine Suchaktion im Gange, an der sich zehn Schiffe beteiligten. 22 Verletzte wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Das Feuer habe die Hälfte der Fähre erfasst und verwüstet, sagte ein Vertreter der Katastrophenschutzbehörde, Seply Madreta.

Die Fähre war in dem Hauptstadthafen Muara Angke nach Tidung ausgelaufen, das zu den „Tausend Inseln“ des Nationalparks Kepulauan Seribu gehört. Etwa eine Viertelstunde nach Beginn der Fahrt brach Augenzeugen zufolge das Feuer aus, wie der Fernsehsender Metro TV berichtete. Einige Passagiere wurden von örtlichen Medien mit den Angaben zitiert, sie hätten als erstes Rauch aus dem Maschinenraum aufsteigen sehen.

Von kleinem Boot gerettet

Fernsehbilder zeigten verzweifelte Menschen im Wasser mit der brennenden Fähre im Hintergrund. Eine Frau im Wasser schrie immer wieder „Oh Gott! Oh Gott!“ Eine andere Frau sagte dem Sender, dass sie und andere Passagiere von einem kleinen Boot gerettet worden seien.

Obwohl die Behörden von mehr als 230 Menschen an Bord sprachen, standen auf der Passagierliste lediglich 100, wie der Chef der Katastrophenschutzbehörde, Denny Wahyu Haryanto, sagte. Gegen den Kapitän der Fähre werde nun ermittelt.

Fährunglücke kommen in Indonesien, dem mit seinen mehr als 17 000 Eilanden größten Inselstaat der Welt, häufig vor. Oft sind ein schlechter Wartungszustand der Schiffe und laxe Vorschriften Ursachen dafür.