Drei Sumatra-Tiger sind in Indonesien in einer Falle gestorben. (Symbolbild) Foto: dpa/Boris Roessler

In Indonesien ist eine Sumatra-Tigerin mit zwei ihrer Jungen in einer Falle für Wildschweine gestorben. Die Tiere sind akut vom Aussterben bedroht.

Medan - Drei seltene Sumatra-Tiger sind in Indonesien in einer Falle verendet. Die Kadaver der Raubkatzen - eine Tigermutter und ihre zwei Jungen - seien in der nördlichen Provinz Aceh in einer Drahtfalle entdeckt worden, sagte ein Sprecher der örtlichen Naturschutzbehörde am Freitag. „Es hieß, dass die Falle für Wildschweine gedacht gewesen sei, aber natürlich kann sich jedes andere Tier auch darin verfangen“, so der Sprecher.

Allein in Laos, Vietnam und Kambodscha sollen laut einer WWF-Untersuchung aus dem vergangenen Jahr rund zwölf Millionen illegaler Schlingfallen ausliegen. „Die Zahlen für ganz Südostasien dürften nach WWF-Einschätzung noch um ein Vielfaches höher sein“ teilte die Organisation am Freitag mit. „Dem gegenüberstehen – im aktuellen Fall – gerade einmal noch rund 600 Sumatra-Tiger in freier Wildbahn.“

In einigen Ländern bereits ausgestorben

Wilderer in der Region stellten die Fallen auf, um Tiere für den Wildtierhandel zu fangen, sagte Stefan Ziegler, Asien-Referent beim WWF Deutschland. Das habe in den vergangenen Jahrzehnten dazu geführt, dass Tiger etwa in Vietnam, Laos und Kambodscha bereits als ausgestorben gelten. „Bald könnten auch andere südostasiatische Länder diesem traurigen Beispiel folgen“, so Ziegler.

Der Sumatra-Tiger (Panthera tigris sumatrae) ist die kleinste der noch lebenden Unterarten des Tigers. Neben Wilderei hat auch der Verlust des natürlichen Lebensraums durch Palmölplantagen die Zahl stark dezimiert. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) werden die Tiere als vom Aussterben bedroht geführt. Andere indonesische Unterarten wie der Bali-Tiger und der Java-Tiger sind bereits ausgestorben.