Entlang der Weil der Städter Stadtmauer sucht einer der Störche nach Futter. Foto: Frühauf

Zwei Störche haben sich in Weil der Stadt niedergelassen. Mittlerweile liegen zwei Eier im Nest. Das brütende Paar ist das einzige ihrer Art im gesamten Landkreis.

Seit Mitte April hat sich ein Storchenpaar in Weil der Stadt häuslich eingerichtet. Auf dem Storchenturm haben sie ein bereits vorhandenes Nest weiter ausgebaut. Ob sie dort auch tatsächlich Nachwuchs bekommen würden, war anfangs noch fraglich, doch mittlerweile brütet das Paar zwei Eier aus. Eine echte Sensation: Im ganzen Landkreis Böblingen ist Weil der Stadt damit der einzige Ort mit einem brütenden Storchenpaar, wie das Böblinger Landratsamt der NABU-Ortsgruppe bestätigt hat.

Am 12. April legte die Storchendame das erste Ei, am Karfreitag folgte das zweite. Seitdem brüten die beiden Eltern fleißig: Abwechselnd sitzt ein Storch auf dem Nest, während der andere auf Futtersuche ist. Rund zwei Wochen wird es nun noch dauern, bis Mitte Mai die Küken schlüpfen werden. Ob das allerdings irgendjemand bemerken wird, bezweifelt Sabine Holmgeirsson vom NABU Weil der Stadt. Denn die Jungen werden zunächst einmal von einem der Eltern bewacht und gewärmt. Sie schätzt, dass frühestens nach ungefähr sechs Wochen die kleinen Köpfchen zum ersten Mal zu sehen sind. Dann seien die Kleinsten so groß, dass beide Eltern gleichzeitig auf Futtersuche gehen können.

Männlicher Storch ist mittlerweile identifiziert

Der männliche Storch ist mittlerweile vom Max-Planck-Institut in Radolfzell über einen Ring am Fuß des Tieres identifiziert worden: Er wurde am 31. Mai 2020 in Knittelsheim bei Landau in der Pfalz als Küken beringt. Meistens wird dies zwischen der vierten und siebten Lebenswoche vorgenommen. Bei Jungtieren sei dies kein Problem, da diese in eine Art Todesstarre fallen, wenn sie eine Störung wahrnehmen, weiß Sabine Holmgeirsson.

Ob die neugeborenen Störche in Weil der Stadt ebenfalls beringt werden, ist noch nicht klar. Bis jetzt hat der NABU noch keinen Spezialisten in der Nähe ausfindig machen können, da es jahrelang im Landkreis keinen Bedarf dafür gab.