Der 13-jährige Fabian Kaul hofft auf möglichst viele Freiwillige. Foto: DKMS/privat

Der 13-jährige Fabian Kaul ist – erneut – an Leukämie erkrankt. Am 11. März werden bei einer Aktion in der Hieberschule potenzielle Stammzellenspender gesucht.

Uhingen - Im September 2007 ist in Uhingen schon mal die Stecknadel im Heuhaufen gefunden worden. Neuneinhalb Jahre später soll das Kunststück wiederholt werden. Am Samstag, 11. März, von 13 bis 17 Uhr wird im Rahmen einer Typisierungsaktion an der Hieberschule nach weiteren potenziellen Stammzellenspendern für an Leukämie erkrankte Menschen gesucht. Der Nachmittag steht unter dem Motto „Helden gesucht“ und wurde initiiert, als bei Fabian Kaul, der an der Hieberschule die siebte Klasse besucht, im vergangenen Herbst abermals die Akute Lymphatische Leukämie (ALL) ausbrach.

Bereits im Alter von drei Jahren war die Krankheit bei dem heute 13-Jährigen diagnostiziert worden. Die Behandlung verlief seinerzeit erfolgreich und nachdem bei Fabian über lange Zeit hinweg keine Symptome mehr auftraten, galt er als geheilt. Nach spätestens fünf beschwerdefreien Jahren gilt der Blutkrebs – statistisch gesehen – als besiegt. Doch im November vergangenen Jahres passierte dann das, „was eigentlich nicht hätte sein dürfen“, erklären die Eltern Desiree und Erich Kaul.

Die Hilfsbereitschaft an der Schule ist groß

Als die Hiobsbotschaft an der Hieberschule bekannt wurde, erhob sich dort allerdings sofort eine Welle der Hilfsbereitschaft. Lehrerinnen und Lehrer, Mitschülerinnen und Mitschüler aller Altersstufen sowie deren Mütter und Väter: alle wollten etwas für Fabian tun. Selbst nachdem klar war, dass sein Bruder Philipp identische Gewebemerkmale aufweist und deshalb als Knochenmarkspender infrage käme, ließen das Interesse und die Angebote zur Unterstützung nicht nach.

Schnell war an der Schule also klar: „Wir ziehen das durch!“ Fabians Klassenlehrerin Petra Schubert und die Biologielehrerin Saija-Nadine Frasch knüpften Kontakt zur DKMS, der Deutschen Knochenmarkspenderdatei in Tübingen. Sie rannten dort offene Türen ein, sodass sich am 11. März alle 17- bis 55-Jährigen, die das tun möchten, fünf Milliliter Blut zur Bestimmung ihrer Gewebemerkmale abnehmen lassen können. Helfen kann aber jeder. Denn weil die Untersuchung und die Registrierung eines neuen Spenders 40 Euro kostet, wird auch dringend Geld gebraucht. Einen stattlichen Beitrag dazu werden Schülerinnen und Schüler liefern, die bei der Aktion fleißig mitmischen, indem sie Kuchen, Kaffee und andere Getränke verkaufen.

Auch im Unterricht wird die Krankheit ein Thema sein

Damit will man es an der Hieberschule allerdings nicht bewenden lassen. Fabian, der zurzeit mitten in der Chemotherapie steckt, ist noch längst nicht über den Berg. „Wir wollen daher im Unterricht und darüber hinaus über die Krankheit und deren Verlauf aufklären“, sagt Saija-Nadine Frasch, die aktuell auch als Fabians Hauslehrerin agiert – wenn er nicht gerade im Krankenhaus sein muss.

Zudem haben die junge Frau und ihre Kollegin mit der Vorbereitung der Aktion alle Hände voll zu tun. Inzwischen ist die Sache aber so weit in trockenen Tüchern: Uhingens Bürgermeister Matthias Wittlinger fungiert als Schirmherr, der Malteser Hilfsdienst kommt, 14 Fachleute stehen zum Blutabnehmen bereit. Zuletzt wurde in Person von Moncef Younsi, dem Betriebsarzt der Firma Schuler, auch noch der bei einer solchen Aktion zwingend vorgeschriebene Arzt gefunden.

Blutproben und Geldspenden werden gesammelt

Die Typisierungsaktion „Helden gesucht“ für potenzielle Stammzellenspender, die Leukämiekranken helfen wollen, findet am Samstag, 11. März, statt. In der Uhinger Hieberschule in der Schulstraße 4 wird zwischen 13 und 17 Uhr aber nicht nur Blut abgenommen, sondern auch Geld gesammelt.