Die Polizei ist rund um das Spiel zwischen dem VfB und Feyenoord verstärkt im Einsatz. Eine Gruppe Fans wird offenbar kurz nach ihrer Ankunft kontrolliert – und reagiert mit Humor.
Für eine Gruppe Feyenoord-Fans hat das Abenteuer Stuttgart am Mittwoch mit einer Polizeikontrolle begonnen. Die Männer, so berichtet es das niederländische Online-Portal „Rijnmond“, hatten gerade im Maritim-Hotel an der Seidenstraße nach Ankunft ihr erstes Bier bestellt, als nach Angaben der Fußball-Fans plötzlich die Polizei mit mehreren Einsatzkräften in der Hotellobby auftauchte und sie kontrollierte.
Hochrisikospiel VfB Stuttgart gegen Feyenoord Rotterdam
„Um 11.30 Ankunft im Hotel, 11.35 Uhr erstes Bier, 11.36 Uhr Polizeikontrolle“, heißt es in einem Tweet von „Rijnmond Sport“. Die Polizei hatte im Vorfeld der Europa-League-Partie zwischen dem VfB Stuttgart und Feyenoord Rotterdam (Donnerstag, 21 Uhr) verstärkte Kontrollen und große Präsenz in der Stadt angekündigt. Sie stufte die Partie als „Hochrisikospiel“ ein und gab an, dass sie mit mehreren Hundert Beamten im Einsatz sein werde – darunter auch die Bundespolizei.
Teile der Fans des niederländischen Traditionsclubs gelten als heißblütig, teils als gewaltbereit, wobei es gerade in den Innenstädten im Vorfeld von Partien in der Vergangenheit immer wieder zu Krawallen kam. Im Januar dieses Jahres untersagte Frankreich den Feyenoord-Fans sogar die Einreise zum Champions-League-Spiel in Lille: Die Rotterdamer Ultras würden regelmäßig mit Gewalttaten die öffentliche Ordnung stören, so das Innenministerium damals.
Ein Einreise-Verbot gibt es für Stuttgart nicht – dass die Polizei aber verstärkt kontrollieren will, zeigte sich bereits am Mittwochvormittag. Die Gruppe aus Rotterdam, die sich um 5 Uhr auf dem Weg nach Stuttgart machte, nahm die Kontrolle laut eigenen Angaben trotz Verwunderung mit Humor. „Wir mussten sagen, ob wir verheiratet sind, welchen Job wir machen, wie lange wir in Stuttgart bleiben oder wo wir wohnen“, erzählte einer der Gruppe dem niederländischen Portal im Video. Insgesamt sechs Beamte seien im Einsatz gewesen – die Atmosphäre stets friedlich, beteuern sie.
Die Polizei hofft, dass es auch am Mittwochabend und am Donnerstag so friedlich bleibt. „Wer das Spiel zum Anlass nimmt, um sich an Ausschreitungen zu beteiligen, den nehmen wir aus dem Spiel“, kündigte der Einsatzleiter Carsten Höfler Anfang der Woche an.