Die Schlangenart „Oxyrhopus emberti“ – hier ein Jungtier – wurde in einem bolivianischen Museum entdeckt. Foto: Steffen Reichel

Neue Arten werden nicht immer in freier Wildbahn entdeckt: Manchmal reicht auch ein Besuch im Museum. In Bolivien hat der deutsche Forscher Dirk Embert auf diesem Weg eine neue Schlangenart entdeckt.

Santa Cruz - Der Forscher Dirk Embert hat in einem bolivischen Museum eine neue Schlangenart entdeckt. Diese sei dort unter falscher Bezeichnung ausgestellt gewesen. Embert fiel das auf und nach verschiedenen Untersuchungen stellte er fest, dass es sich um eine neue Art handelte. Die „Oxyrhopus emberti“ wurde nun nach ihm benannt.

Dirk Embert erforscht schon seit Jahren die Schlangen Südamerikas. Seit 2012 ist er als Südamerika-Referent für den WWF tätig und setzt sich gemeinsam mit der Bevölkerung für den Schutz des Amazonas ein. Dabei sei es nicht leicht, Schlangen in freier Wildbahn zu finden: „Meist muss man aber schon sehr genau hinsehen, denn Schlangen verstecken sich gerne unter Baumstämmen oder hoch in den Bäumen“. Die Schlangen einzufangen sei dann aber fast noch schwieriger, sagt Embert. Zweimal wurde er dabei auch schon gebissen.

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Die entdeckte Schlangenart ordnete der Forscher in die Gattung der „falschen Korallenschlangen“ ein. „Das sind Schlangen, die die Färbung der giftigen Korallenschlange imitieren, um sich Fressfeinde vom Leib zu halten“, sagt Embert. Dabei könne die Oxyrhopus emberti, anders als die echte Korallenschlange, ihre Farbe ändern. Jungtiere seien gestreift, ausgewachsene Schlangen dagegen schwarz mit roten Augen. „Dieser Farbwechsel ist ein äußerst seltenes Phänomen, das es auch bei Eidechsen gibt“.