Am Freitagnachmittag wurde der Feuerwehr Murr ein Brand in der Flüchtlingsunterkunft gemeldet. Die Brandursache ist noch unklar. Eine Person erlitt eine leichte Rauchgasvergiftung.
Um 14.46 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr Murr und damit auch bei Bürgermeister Torsten Bartzsch ein: Brand in der Unterkunft für unbegleitete Jugendliche in der Raiffeisenstraße 20. Die Brandursache war bis Redaktionsschluss nicht klar und muss von einem Sachverständigen geklärt werden. Fest steht aber: Im ersten Obergeschoss der Unterkunft hat sich in einer Wohnung, die von vier Jugendlichen bewohnt wurde, ein Feuer entfacht, das drohte, auf den Rest der Gemeinschaftsunterkunft überzugreifen.
Flammen schlugen aus den Fenstern
Als der Murrer Kommandant Marcus Leibbrandt und seine Mannschaft vor Ort eintrafen, brannte es lichterloh. „Die Flammen schlugen aus drei Fenstern und aus der Haustüre heraus“, so Leibbrandt. Anfangs war es unklar, ob sich noch jemand der Bewohner in der Wohnung aufhält, berichtet der Kommandant. Doch dann war klar: Alle hatten sich selbst in Sicherheit gebracht. Unterstützt wurden die Murrer Floriansjünger von den Wehren aus Marbach und Pleidelsheim. Zusammen mit den Helfern des DRK und der Polizei waren insgesamt 58 Rettungskräfte im Einsatz.Gegen 17.30 Uhr war der Einsatz beendet.
Die Unterkunft gehört dem Landkreis Ludwigsburg und wird von der Caritas betrieben. 44 Plätze für minderjährige Asylbewerber hat die Einrichtung. Nicht alle Wohnungen sind derzeit besetzt, so Torsten Bartzsch. Schwer verletzt wurde durch den Brand niemand, berichtet der Murrer Rathauschef. Sechs Bewohner wurden vom DRK versorgt, eine Bewohnerin hat wohl eine leichte Rauchgasvergiftung erlitten und wurde zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht. Die Räume können nicht mehr bewohnt werden, erklärt Marcus Leibbrandt. Die betroffenen Bewohner wurden von Mitarbeitern der Caritas vorläufig woanders untergebracht.
Höhe des Schadens ist noch unklar
Über die Höhe des entstandenen Sachschadens kann derzeit nur gemutmaßt werden. „Es handelt sich um eine ausgebrannte Drei-Zimmer-Wohnung“, so Leibbrandt. 44 junge Geflüchtete kamen im Juni 2017 in die Murrer Unterkunft für unbegleitete minderjährige Asylbewerber (UMA). Mindestens zwei Drittel stehen inzwischen mit beiden Beinen im Leben – unabhängig,ob sie dort noch wohnen oder nicht. Das hatte Marc Dressel, Fachbereichsleiter der Sozialen Hilfen bei der Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz, im März diesen Jahres bei einem Pressetermin berichtet.