Ein zweiter Neckarsteg gehört zu den Visionen für die gemeinsame Gartenschau. Foto: Planstatt Senner

Marbach und Benningen dürfen das Grünevent im Jahr 2033 ausrichten. Damit wurde der Wunschtermin erfüllt. In einem nächsten Schritt wird es nun darum gehen, die Vorschläge aus der Machbarkeitsstudie zu verfeinern.

Marbach - Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hatte angekündigt, dass die Entscheidung über die Vergabe der Gartenschauen für die nächsten Jahre in dieser Woche fallen werde – und damit Wort gehalten. Der Ministerrat steckte am Dienstagmorgen die Köpfe zusammen und gab kurz darauf bekannt, wer von 2031 bis 2036 den Zuschlag erhält: demnach machten Benningen und Marbach mit ihrer Bewerbung das Rennen für 2033. Die Freude darüber ist in beiden Kommunen nun riesengroß.

„Wenn wir nicht in Corona-Zeiten leben würden, hätten wir eine große Flasche Sekt aufgemacht. Jetzt stoßen wir eben im Kopf an“, sagt Marbachs Bürgermeister Jan Trost, den die frohe Kunde um 10.21 Uhr via E-Mail erreichte. „Die Nachricht hat uns natürlich unheimlich gefreut. Das ist eine Jahrhundertchance für die Stadtentwicklung“, erklärt der Rathauschef und erinnert daran, dass unter anderem der Park auf der Schillerhöhe erweitert werden und zur grünen Lunge werden soll, ein großer Spielplatz geplant ist und auch das Literaturarchiv sich wird ausdehnen können.

Ähnlich begeistert zeigte sich sein Benninger Amtskollege Klaus Warthon, nachdem klar war, dass die Doppelbewerbung die Jury überzeugt hat. „Es herrscht totale Euphorie vor. Viele Menschen haben zu der guten Bewerbung beigetragen. Das ist für alle ein tolles Gefühl, die daran mitgearbeitet haben“, erklärt er. Von einer Sekunde auf die andere trage man nun den Beinamen Gartenschau-Gemeinde, werde zum Partner des Landes. Darüber hinaus begebe man sich nun in der Vorbereitungsphase mit Marbach auf eine jahrelange gemeinsame Reise, die das Verhältnis stärke. „Klar ist aber auch, dass das Geschäft jetzt erst so richtig losgeht“, konstatiert der Benninger Bürgermeister.

In der Tat müssen nämlich nun all die Vorschläge und Visionen aus der Machbarkeitsstudie von einem Fachbüro mit Leben gefüllt, ausgearbeitet und verfeinert werden. „Das ist der nächste Schritt“, sagt Jan Trost. Es gehe dann auch darum, genauer zu definieren, welche Flächen aus dem Plangebiet tatsächlich bespielt werden sollen, ergänzt Warthon. Wichtig sei zudem, mit dem Land zu besprechen, welche Fördertöpfe für welche Projekte angezapft werden können, betont Jan Trost. Für die einzelnen Vorhaben im Zusammenhang mit der Gartenschau könnten über Zuschüsse 40 bis 50 Prozent der Kosten gedeckt werden. Der Marbacher Schultes hebt überdies hervor, dass von dem Grünevent beispielsweise auch die Gastronomen profitieren werden, da viele Besucher nach Marbach und Benningen strömen dürften. Und in den harten Corona-Zeiten sei es zumindest ein kleiner Silberstreif am Horizont, dass man eine Gartenschau ausrichten dürfe. Beide Bürgermeister sind zudem davon überzeugt, ein qualitativ hochwertiges Angebot und Programm auf die Beine stellen zu können. Zumal bis 2033 auch noch einige Zeit ins Land gehe, man sich also gewissenhaft vorbereiten könne.

Genauere Pläne hätten sicher auch einige andere Kommunen wie Ludwigsburg gerne für eine Gartenschau entwickelt. Doch nicht alle Städten und Gemeinden, die sich um eine Ausrichtung für 2031 bis 2036 beworben hatten, kamen zum Zuge. Die Wahl fiel letztlich auf Bretten (2031), Offenburg (2032), Bad Mergentheim (2034), Riedlingen (2035) Rastatt (2036) und eben Marbach und Benningen. Über diesen Clou freuen sich auch Rainer Krause und Jochen Berger, die im Jahr 2011 Vorsitzender beziehungsweise Zweiter stellvertretender Vorsitzender im Marbacher Stadtmarketingverein waren, von dem seinerzeit der Impuls für die Bewerbung ausging und dessen amtierende Vorsitzende Stefanie Grams nun das Logo und die Gartenschau-Präsentation entwickelt hat. „Ich bin total glücklich, dass das jetzt kommt. Es ist schön zu sehen, wenn sich die Vorarbeit, die geleistet wurde, auszahlt“, sagt Jochen Berger. „Die Visionen von damals werden jetzt wahr. Das ist sehr erfreulich“, ergänzt Rainer Krause.

Glücksgefühle dürfte die Zusage zudem beim ehemaligen Hauptamtsleiter und Gartenschau-Koordinator Thomas Storkenmaier und dem städtischen Grünplaner Roland Kübler ausgelöst haben. „Beide haben viel Herzblut in die Bewerbung gesteckt“, sagt Trost.

Hier geht es zum Kommentar zur Gartenschau-Zusage:

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