Carolin Beckmann (links) mit einer Freundin. Foto: Carolin Beckmann

Carolin Beckmann hat es nicht immer leicht. Sie lebt als Fan des VfB Stuttgart nur unweit des Stadions von Borussia Dortmund. Trotzdem zeigt sie ihre Liebe offen. Selbst bei Heimspielen des BVB, bei denen sie regelmäßig Fans mit Pommes versorgt.

Dortmund - Carolin Beckmann hat dem VfB Stuttgart Glück hinterlassen. So viel steht fest. In der vergangenen Woche hatte die junge Frau aus Dortmund der baden-württembergischen Landeshauptstadt einen Besuch abgestattet und einen Glückscent für das Heimspiel gegen den Hamburger SV dagelassen.

Das Spiel hat der VfB bekanntlich mit 2:1 gewonnen. Also will Carolin Beckmann auch für Samstag, wenn der VfB beim SC Paderborn um den Klassenverbleib spielt, wieder etwas für einen Stuttgarter Sieg tun. Aus Dortmund ist der Weg schließlich nicht ganz so weit.

Für den VfB, daraus macht Carolin Beckmann keinen Hehl, würde sie (fast) alles tun. Zumal sie es mit ihrer Liebe zum Klub aus Bad Cannstatt in ihrer Heimat Dortmund ohnehin nicht immer einfach hat.

Die Studentin der Sozialwissenschaften und des Germanistik-Lehramts kommt aus einer Familie mit lauter BVB-Fans. Neuerdings wohnt sie nur noch zwei Kilometer vom Dortmunder Stadion entfernt, regelmäßig joggt sie im VfB-Trikot durch Dortmund: "Gerade jetzt im Abstiegskampf."

Im VfB-Trikot bei BVB-Heimspielen

Kurios wird die Geschichte aber erst, wenn die 24-Jährige von ihrem Nebenjob erzählt: "Bei jedem Heimspiel der Mannschaft von Borussia Dortmund arbeite ich am direkt angrenzenden Freibad. Das Freibad grenzt direkt an die Südtribüne. Bei Heimspielen wird das Freibad eigentlich geschlossen, da es als Entschlackungszone für das Stadion dient. Jedoch öffnen wir Bierstände und eine Frittenbude, in der ich als Pommesclown tätig bin."

Dort ist Carolin Beckmann während der BVB-Heimspiele längst zu einer Attraktion geworden. Zumal sie auch dann im VfB-Trikot anzutreffen ist. "Allein der Weg zur Arbeit ist sonderbar. Während sich die Fans von Borussia Dortmund auf den Weg zum Stadion machen, mache auch ich mich auf den Weg zur Arbeit. Ich schlängle mich also, mit Stuttgart-Trikot bekleidet, durch die schwarz-gelbe Menschenmenge. Sehr oft werde ich schon dort von tausenden Augen schief angeguckt und gefragt, was ich hier machen würde. Aber meine Antwort ist immer die gleiche: Warum soll ich, nur weil ich gerade nicht in Stuttgart sein kann, nicht meine Liebe zum Verein zeigen können?"

Spielt der VfB in der Region, versucht die Studentin auch immer eine Karte zu ergattern. Für Samstag und die Partie in Paderborn hatte sie keinen Erfolg: "Das Spiel gegen Paderborn werde ich dann während meiner Arbeitspause im Treppenhaus des Freibades mit meinem Laptop gucken." Doch am Ende zählt für Carolin Beckmann ohnehin nur eines: "Im Grunde ist es egal wie geguckt wird. Hauptsache wir halten zusammen – für den VfB!"