Bernhard KontarskyDer Stuttgarter Dirigent erhielt für seine CD mit B. A. Zimmermanns Requiem zwei Midem Classical Awards&/TV

Bernhard KontarskyDer Stuttgarter Dirigent erhielt für seine CD mit B. A. Zimmermanns Requiem zwei Midem Classical Awards

Von Susanne Benda

Herr Kontarsky, Ihre Einspielung von Bernd Alois Zimmermanns ¸¸Requiem für einen jungen Dichter' wurde jetzt in Cannes doppelt preisgekrönt - als bestes Chorwerk und als Aufnahme des Jahres. Was bedeuten Ihnen diese Auszeichnungen?

Ich habe mich natürlich sehr gefreut - und nehme die Auszeichnungen als Bestätigung, dass das, was ich tue, vielleicht doch nicht ganz falsch ist. Außerdem befand ich mich in Cannes in bester Gesellschaft - wer würde schließlich nicht gern neben Mirella Freni und Elina Garanca auf dem Podium stehen?

Zeugen die Awards auch für eine gewachsene Akzeptanz von neuerer Musik?

Hoffentlich, aber ich fürchte, das ist mir zu pauschal.

Für Zimmermanns Requiem braucht man drei vorzügliche Chöre. Wie war die Zusammenarbeit mit den Sängern aus Brünn, Bratislava und von der Europa-Chorakademie?

Alle drei Chöre waren exzellent und perfekt einstudiert - wobei ich die Chorakademie, die für den zehnfach geteilten, in der Intonation extrem schwierigen Männerchor zuständig war, zuvor noch nicht kannte. In der Qualität, die diese Sänger dann erreichten, hatte ich das zuvor noch nie gehört. Unvergesslich war die Aufführung aber auch aus einem banalen Grund: Mit dem Konzert wurde die Chorbiennale in Haarlem eröffnet - in einem alten Konzertsaal, dessen Restaurierung noch nicht abgeschlossen war. Stellen Sie sich vor: Da stand eine wundervolle Cavaillé-Coll-Orgel, und man durfte sie zwar anschauen, aber sie war noch nicht wieder spielfertig!

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