Eine Erinnerung von Leser Karl Werner Kraus an eine Geschischte aus den 50er Jahren  

Leser Karl Werner Kraus aus Stuttgart bemerkt: "Es ist jedesmal lustig zu lesen, was früher mit den Lehrlingen in den ersten Wochen angestellt wurde."

Seine Erinnerungen schweifen zurück nach Münsingen in den 50er Jahren: Der frischgekürte Geselle wollte sich einen Jux erlauben. Wie immer wurde der Stift zur Werkstatt geschickt. Er sollte den Böschungshobel, die Fußsockelleiter oder die Bogenschlagschnur holen - natürlich fachgerecht verpackt. Der Werkstattmeister war vorbereitet, und das Besondere dabei war, dass der Transport mit dem nur noch selten benützten Zweiradkarren erfolgen sollte.

An ein Erlebnis erinnere ich mich besonders: Fritz, frischgebackener Malergeselle, gab dem Frischling zwei Mark in die Hand, mit dem Auftrag, im Krämerladen um die Ecke für diesen Betrag Bremsöl für den Flächenstreicher (Pinsel) zu holen. Nach geraumer Zeit kam der Lehrling mit dem gewünschten Fläschchen in der Hand zurück. Im Kollegenkreis herrschte großes Erstaunen. Was ist das?, fragten sie. Darauf antwortete der Lehrling: ,Die Krämerin sagte: Das Bremsöl sei ausgegangen, aber dieses hier hilft für Bremsen und anderes Ungeziefer!'

Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leserin Marie-Luise Reichardt aus Bondorf: "Reachd wiaschd ischd au schee!" (in Anspielung auf den Kopfschmuck der adligen Hochzeitsgäste bei der Trauung von Prinz William und Kate Middleton)

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