Für Tim Beutenmüller gab es am Samstag keinen Grund zum Jubel. Nicht nur, dass die Cougars verloren. Er selbst musste auch früh verletzungsbedingt vom Feld. Foto: Archiv (Peter Mann)

In der Oberliga Baden-Württemberg haben die Kornwestheimer gegen Stuttgart nicht nur weiteres Verletzungspech, sondern bleiben auch ohne Punkte. Nun folgt das Derby gegen Ludwigsburg.

Schwierige Situation für die Kornwestheim Cougars in der Oberliga Baden-Württemberg: Der gut in die Saison gestartete Aufsteiger kassierte am Samstag vor rund 250 Zuschauern im Heimspiel gegen die favorisierten Stuttgart Scorpions die dritte Niederlage in Folge und war beim Endstand von 0:24 auch mehr oder weniger chancenlos.

 

Bitter: Neben dem schmerzenden Ausfall von Quarterback Carlos Verduzco bis Saisonende mussten die Cougars nach Verletzungen im ersten Quarter dieses Derbys auch noch auf die beiden Leistungsträger Wide Receiver Tim Beutenmüller (Verletzung am Fußgelenk) und Defensive Back Tim Steiner (Schulter ausgekugelt) verzichten.

Das machte die Aufgabe nicht unbedingt einfacher. Im Gegenteil: Gegen die Scorpions, gegen die man das Hinspiel deutlich knapper mit 10:17 verloren hatte, war das kaum zu kompensieren. Zumal die Stuttgarter zuvor nur sehr knapp 34:38 gegen den Spitzenreiter Bondorf verloren und davor drei Siege geholt hatten. „Dass Stuttgart für uns eine Herausforderung werden würde war klar“, sagt Headcoach Andreas Geibel. Neben dem fehlenden Fortune komme gerade auch noch Pech dazu, schildert er die aktuelle Situation und mit Blick auf die angespannte Personallage. Auch wenn es im Football nicht ungewöhnlich sei, sich von Spiel zu Spiel neu erfinden zu müssen.

Die Scorpions zeigten vor allem eine starke erste Hälfte, stellten da die Weichen bereits klar auf Sieg. Quarterback Da’Ronte Smith gelang es immer wieder, seine individuelle Klasse und seine Erfahrung auszuspielen. Mit blitzschnellen Läufen konnte er die Defense der Cougars immer wieder überraschen und seine Mitspieler in aussichtsreiche Positionen bringen – die diese auch zu nutzen wussten. „In den entscheidenden Momenten des Spiels konnte er es in eine für die Scorpions günstige Richtung drehen“, erkannte Coach Andreas Geibel an.

Im ersten Quarter dauerte es sieben Minuten, bis die Gäste mit einem Touchdown mit 7:0 in Führung gingen. Nur wenige Sekunden nach Start des zweites Quarters hieß es auf dieselbe Weise 14:0, und wiederum fünf Minuten später legten die Scorpions den dritten Touchdown nach und stellten auf ein komfortables 21:0 – was dann auch der Halbzeitstand war.

Deutlich weniger Punkte wurden im zweiten Durchgang vergeben. Die Scorpions entschieden das dritte Quarter mit 3:0 für sich, das letzte Quarter endete punktlos. Bis auf das eine Fieldgoal konnte die Cougars-Defense hier standhalten. Die Offense musste derweil nach weiteren verletzungsbedingten Ausfällen improvisieren, gelang es dabei nicht, Punkte zu holen. „Die Defense der Scorpions war uns deutlich überlegen. Unsere Offense konnte keinen Raumgewinn erarbeiten und somit keine Punkte erzielen“, lautet das Fazit von Daniel Sassman, dem Coordinator der Cougars-Offensive. Wichtig sei es, für die kommenden Spiele wieder in einen Rhythmus zu finden, um zu Raumgewinnen zu kommen.

Aus Cougars-Sicht ideal wäre, wenn das bereits am kommenden Samstag funktionieren würde. Denn am 5. Juli bestreiten die Cougars auswärts im Ludwig-Jahn-Stadion das Nachbarschaftsduell bei den Ludwigsburg Bulldogs. Dieses Duell wird nicht nur aufgrund der geografischen Nähe brisant werden – beide Teams sind im Abstiegskampf der Oberliga auch Tabellennachbarn. Das drittletzte Kornwestheim holte bisher drei Saisonsiege, das vorletzte Ludwigsburg zwei.