MTV Stuttgart: Leeres Fitnessstudio während der Coronakrise – jetzt hilft das Land. Foto: Baumann/Alexander Keppler

Zuletzt hatte Unstimmigkeiten zwischen den zuständigen Ministerien gegeben. Nun ist klar: Der Sport im Land bekommt die zugesagte Hilfe. Vor allem Großvereinen droht in der Coronakrise die Pleite.

Stuttgart - Der Sport in Baden-Württemberg bekommt 11,365 Millionen Euro vom Land, um finanzielle Notlagen in der Coronakrise zu stemmen. Die Beschlussvorlage soll nach Informationen unserer Zeitung an diesem Dienstag im Kabinett der grün-schwarzen Landesregierung verabschiedet werden. Zuletzt war es zwischen dem Kultus- und dem Finanzministerium zu Unstimmigkeiten über die Finanzierung des Rettungspaketes für Sportverbände und -vereine gekommen. Nun ist klar: Die geplanten sechs Millionen Euro für die Jugendherbergsvereine werden nicht aus dem Sporthilfsfonds abgezweigt.

1,635 Millionen Euro aus der Gesamtsumme für den Sport entstammen aus Umschichtungen im Solidarpakt III. Der Vertrag garantiert dem Sport in Baden-Württemberg bis 2021 jährlich rund 87 Millionen Euro an Landeszuschüssen.

Maximal 15 Euro pro Mitglied

Vereine, die aufgrund der Corona-Pandemie in die Existenz bedrohende finanzielle Nöte geraten sind, können Soforthilfen von maximal 15 Euro, Sportfachverbände bis zu einem Euro pro Mitglied erhalten. Voraussetzung dafür ist, dass die laufenden Einnahmen nicht mehr ausreichen, um die fixen Kosten bis zum Jahresende begleichen zu können. Die Anträge müssen bei den Sportbünden eingereicht werden.

Zudem bekommen die 11 325 Sportvereine im Land die Übungsleiterzuschüsse auch für die Monate März bis Juni ausgezahlt, in denen gar nicht oder nur sehr eingeschränkt trainiert werden konnte.

Erleichterte Funktionäre

„Ich bin froh, dass die Politik das Ehrenamt und den Sport nicht nur lobt, sondern in schweren Zeiten auch unterstützt. Es ist gut, dass die Verbände und Vereine nun Handlungssicherheit haben“, sagte Elvira Menzer-Haasis, Präsidentin des Landessportverbandes Baden-Württemberg (LSV). Andreas Felchle, Chef des Württembergischen Landessportbunds (WLSB), hatte zuletzt den Ernst der Lage vor allem in den Großvereinen beschrieben: „Es geht ums nackte Überleben.“