Die Stadtteile dürfen weiter auf Glasfaseranschlüsse hoffen. Foto: dpa/Oliver Berg

Die Telekom will in den Steinheimer Stadtteilen für schnelleres Internet sorgen. Doch noch fehlen genügend Abnehmer in Kleinbottwar und Höpfigheim.

Steinheim - Für die Kleinbottwarer und Höpfigheimer könnte schon bald so etwas wie ein neues Internetzeitalter anbrechen. Die Telekom möchte nämlich in den beiden Stadtteilen sowie im Gewerbegebiet Kreuzwegäcker technisch in die Vollen gehen und einen Glasfaseranschluss verlegen lassen (wir berichteten). „Damit wären wir, was die Bandbreite angeht, hoffentlich für die nächsten Jahrzehnte auf der sicheren Seite“, sagt der Steinheimer Bürgermeister Thomas Winterhalter. Die Leitungen würden bis in die einzelnen Gebäude gezogen, dann könne man in Hochgeschwindigkeit durchs weltweite Netz surfen. Die Sache hat nur einen kleinen Haken: Die Telekom startet mit dem Projekt nur durch, wenn auch genügend Haushalte mit im Boot sind. Und das ist bis dato nicht der Fall.

Karen Seiter von den Freien Wählern hatte sich in der jüngsten Sitzung des Kleinbottwarer Ortschaftsrats danach erkundigt, wie viele Bürger bereits Interesse angemeldet haben. Thomas Winterhalter antwortete, dass 507 Familien oder Einzelpersonen auf den Glasfaseranschluss umsteigen wollen. Damit fehlen noch gut 250 Haushalte, nachdem sich die Telekom eine Zielmarke von 750 Anschlüssen gesetzt hatte. Der Bürgermeister beruhigte jedoch umgehend und betonte, dass der Konzern mit der Akquise bis zum 30. Juni Zeit habe. „Wir werden nicht locker lassen und gehen davon aus, dass es bis zum Ende des Vorvermarktungszeitraums passen wird“, sagte Winterhalter.

Der Kleinbottwarer Ortsvorsteher Horst Trautwein hatte zudem eine Idee, wie man dem großen Ziel ein Stück näher kommen könnte: Er warb darum, bei Verwandten und Bekannten die Werbetrommel für das Vorhaben und den Umstieg auf einen direkten Glasfaseranschluss zu rühren. An diesem Vorschlag hatte Andreas Roth von der CDU nichts auszusetzen. Der Christdemokrat und Wengerter vom Weingut Forsthof ärgerte sich allerdings, dass die Perspektiven für die Aussiedlerhöfe weniger rosig sind. Es sei armselig, dass es für die abgelegeneren Siedlungen bis dato keine Lösung in Sachen schnelles Internet gebe und diese nicht in das Paket mit Kleinbottwar und Höpfigheim aufgenommen worden seien.

Winterhalter stellte aber klar, dass die Außenbereiche über das Programm für die beiden Stadtteile nicht abgedeckt werden konnten. Das gäben die Förderkriterien nicht her. „Wenn es ein Schlupfloch für die Höfe gegeben hätte, hätte man das gefunden und genutzt“, versicherte er. Er beteuerte aber, dass der Zweckverband Kreisbreitband an dem Thema dran sei und versuche, einen entsprechenden Fördertopf anzuzapfen. „Da ist die Markterkundung gelaufen. Die wird gerade ausgewertet“, sagte der Schultes.