Anschnallen vor dem Losfahren: Die Polizei will die Gurtpflicht stärker kontrollieren. Foto: dpa/Sven Hoppe

Die Polizei will in den Kreisen Böblingen und Ludwigsburg eine Woche lang verstärkt Gurtmuffel anhalten. Es gebe zu viele Menschen, die sich und ihre Kinder nicht anschnallen, heißt es.

Das Polizeipräsidium Ludwigsburg, das unter anderem für den Kreis Böblingen zuständig ist, kündigt für Montag, 10. März, verstärkte Kontrollen der Gurtpflicht an. Die Kontrollen sind Teil einer europaweiten Aktion mit Schwerpunkt Sicherheitsgurt und Kindersicherung. Wie die Polizei mitteilt, gibt es in Deutschland jedes Jahr rund 200 Verkehrstote und etwa 1500 Schwerverletzte, die teilweise vermieden werden könnten, wenn alle Insassen von Autos korrekt angeschnallt wären.

 

Dennoch, so die Polizei, seien sowohl das Anschnallen als auch das Sichern von Kindern in Kindersitzen immer noch nicht für alle zur Selbstverständlichkeit geworden. Allein seit Januar 2025 wurden – in den Kreisen Böblingen und Ludwigsburg zusammen – bereits über 900 Menschen mit nicht angelegtem Sicherheitsgurt von der Polizei angehalten. In mehr als 30 Fällen waren ein oder mehrere Kinder nicht ordnungsgemäß gesichert, in über 60 Fällen fuhren Kinder sogar komplett ohne jede Sicherung im Auto mit.

Neun Tote seit 2022

Die Polizei verfolgt das Ziel der „Vision Zero“. Das besagt, dass es keine Todesopfer oder Schwerverletzte mehr im Straßenverkehr geben soll. Das könne ohne Nutzung geeigneter Sicherheitsgurte und Kindersitze nicht gelingen. „Was nach grauer Theorie und trockener Statistik klingt, ist auch im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ludwigsburg mehr als aktuell“, heißt es von der Polizei Ludwigsburg. So bezahlten in ihrem Zuständigkeitsbereich seit 2022 neun Menschen den Verzicht auf Sicherheitsgurt oder geeignete Kindersicherung mit ihrem Leben. Ebenso zogen sich 28 Personen so schwere Verletzungen zu, dass sie stationär in Krankenhäusern behandelt werden mussten.

Mehr Informationen zum Thema Sicherheit im Straßenverkehr sind online unter https://gib-acht-im-verkehr.de erhältlich. Antworten auf spezifische Fragen zum Thema Kindersicherung gibt es zudem auch beim zuständigen Referat Prävention des Polizeipräsidiums Ludwigsburg unter Telefon 0 71 41/18 80 01.