In einem Impulspapier für die Bund-Länder-Beratungen schlägt das Land vor, unter anderem Teile des Einzelhandels und der Gastronomie sowie Museen auf diese Weise zu öffnen. Foto: LICHTGUT/Leif Piechowski/Leif Piechowski

Ein Impulspapier des Landes zeigt den schrittweisen Weg aus dem Lockdown: Baden-Württemberg dringt darin auf Lockerung des Corona-Lockdowns mit Hilfe von Schnelltests.

Stuttgart - Baden-Württemberg dringt auf eine schrittweise Lockerung des Corona-Lockdowns mit Hilfe von Schnelltests. In einem Impulspapier für die Bund-Länder-Beratungen am kommenden Mittwoch, das der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart vorliegt, schlägt das Land vor, unter anderem Teile des Einzelhandels und der Gastronomie sowie Museen auf diese Weise zu öffnen. Die Veranstalter und Betreiber der Einrichtungen „müssen dafür Sorge tragen, dass nur Besucherinnen und Besucher Zutritt erhalten, die einen negativen Test vorweisen können“, heißt es in dem Papier aus dem Staatsministerium von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) vom Donnerstag.

Angesichts einer drohenden dritten Infektionswelle durch die ansteckenderen Virusvarianten müsse man weiter Vorsicht walten lassen. Doch mit Hilfe der massenhaft verfügbaren Schnelltests und der bald auch einsetzbaren Laien-Selbsttests könne man die Einschränkungen abmildern, heißt es in dem Schreiben. „In bestimmten Bereichen und zu bestimmten Anlässen können wir uns so ein Stück Freiheit zurückholen, ohne dass dies auf Kosten der Sicherheit geht.“ Das Land schlage deshalb vor, Bereiche, in denen das Infektionsrisiko überschaubar ist, schrittweise zu öffnen. Der bundesweite Lockdown gilt noch bis zum 7. März.

Das könnte laut des Papiers alles geöffnet werden

Geöffnet werden könnten: „Geeignete Bereiche des Einzelhandels, Teile der Gastronomie, körpernahe Dienstleistungen, Freizeiteinrichtungen wie Freiluftmuseen, Kultureinrichtungen wie Museen oder kleinere kulturelle Events sowie bestimmte sportliche Aktivitäten, etwa Individualsport im Freien und perspektivisch auch Hotels.“ Es seien Branchen und Bereiche, die vom Lockdown „besonders gebeutelt sind und dringend eine Perspektive benötigen“. Viele der Firmen seien trotz massiver staatlicher Hilfe akut von der Insolvenz bedroht.

 

Das Staatsministerium dämpft aber auch Hoffnungen auf weitgehendere Öffnungen: „Trotz der Möglichkeit, durch Schnelltests das Risiko zu minimieren, können nicht alle Restriktionen aufgehoben werden. Denn nicht alle Bereiche sind gleich gut geeignet, um durch Schnelltests Öffnungen zu ermöglichen.“ Es dürfe nicht passieren, dass durch die Tests Warteschlangen und dichtes Gedränge entstehe. Das Staatsministerium mahnte zudem: „Die Schnelltests ersetzen nicht die nötigen Hygiene-Maßnahmen, sie ergänzen sie.“