Impfen gegen Corona – dafür wirbt das baden-württembergische Kultusministerium in einem Brief an die Schulen. Foto: picture alliance/dpa/Sina Schuldt

Arbeitgeber dürfen keine Daten über die Impfbereitschaft ihrer Beschäftigten erheben. Das gilt auch für den Staat. Genaue Zahlen über die Impfquote bei Lehrerinnen und Lehrern existieren deshalb nicht. Doch es gibt Schätzungen.

Stuttgart -

„Impfen ist unser wichtigster Weg aus der Pandemie“, erklärt das baden-württembergische Kultusministerium. Unmittelbar vor den Sommerferien hatte es mit einem Schreiben an die beruflichen Schulen und an die Eltern, Erziehungsberechtigten und volljährigen Schülerinnen und Schüler der öffentlichen allgemein bildenden Schulen für die Impfkampagne des Landes geworben. „Schützen Sie sich selbst, schützen Sie Ihre Angehörigen und tragen Sie dazu bei, Schulen und Kindertagesstätten auch nach den Sommerferien im Präsenzbetrieb regulär offen zu halten“, lautete der von Kultusministerin Theresa Schopper und Sozialminister Manfred Lucha (beide Grüne) unterzeichnete Appell.

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Dabei stellt sich die Frage: Wieviele der Lehrkräfte sind eigentlich geimpft? Seit Februar liegt Pädagogen, Erzieherinnen und Erzieher ein Impfangebot vor. Das Kultusministerium betont, die Zahl der geimpften Lehrkräfte könne aus Datenschutzgründen nicht erfasst werden. Die Rückmeldungen aus den Schulen zeigten jedoch, dass der Großteil der Lehrkräfte in Baden-Württemberg das Angebot, bevorzugt geimpft zu werden, angenommen hat und bereits vollständig geimpft ist. „Wir gehen davon aus, dass inzwischen ungefähr 80 bis 85 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer geimpft sind“, sagte ein Ministeriumssprecher am Dienstag auf Anfrage. Das deckt sich mit einem sogenannten Monitoring des Robert-Koch-Instituts vom Juni, wonach die Impfquote bei Pädagogen und Erzieherinnen und Erziehern im Bundesdurchschnitt etwa 84 Prozent beträgt.

„Erzieherinnen und Erzieher lassen sich impfen“

Die Stadt Stuttgart hatte ihrerseits erklärt, „dass sich die Erzieherinnen und Erzieher ihrer Verantwortung bewusst sind und sich impfen lassen“. Nach einer Schätzung des Gesamtelternbeirats der städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen ist das Personal zu 80 Prozent geimpft. Die Impfquote bei Eltern sei dort altersbedingt jedoch niedrig.