Derzeit sammeln die Bienen bereits an Christrose und Haselstrauch Pollen ein. Foto: /Giacinto Carlucci

Durch die warme Witterung fliegen auch im Kreis Göppingen bereits die Bienen und beginnen zu brüten. Damit die Völker nicht verhungern, müssen Imker jetzt besonders aufmerksam sein. Und es droht eine Ausbreitung der Varroamilbe.

Eigentlich befinden sich die Bienen im Januar in der Winterruhe. „In dieser Zeit bilden die Bienen rund um die Königin eine Wintertraube und halten sich dadurch warm“, erklärt Imker Dieter Liebler aus Bad Boll. In diesem Jahr sorgt die ungewöhnlich warme Witterung allerdings dafür, dass viele Bienen schon unterwegs sind. „Normalerweise fliegen die Bienen im Winter nur an Sonnentagen. Aber wenn es länger warm ist, denken sie, es ist Frühling“, beschreibt der Imker aus Bad Boll. Auch der Göppinger Ulrich Kinkel, Ausschussmitglied im Landesverband württembergischer Imker, hat gerade ein besonders wachsames Auge auf seine Bienenvölker. „Bei der ungewöhnlichen Witterung braucht man ein gutes Händchen und muss ganz genau schauen, ob ihnen etwas fehlt“, erzählt er. „Als ich vor 40 Jahren mit der Imkerei angefangen habe, war von Mitte November bis Anfang März Winterruhe“, erinnert er sich. Mit den steigenden Temperaturen gelten diese Erfahrungswerte nicht mehr.