Rüdiger Knöß begutachtet ein Bienenvolk. Foto: Roberto Bulgrin

Zu kühl und zu feucht war das Jahr 2021 für die Bienen im Kreis Esslingen. Der Ertrag der Honigernte war bei den lokalen Imkern dementsprechend gering. Dieses Jahr ist bisher vielversprechend.

„Vergangenes Jahr hatten wir fast keinen Ertrag. Die meisten Imker unseres Vereins konnten überhaupt keinen Honig ernten“, sagt Rüdiger Knöß, Vorsitzender des Bezirksbienenzüchter-Vereins Esslingen. Der häufige Regen und die niedrigen Temperaturen zwischen Mai und Juli seien daran schuld. Ein Problem, das laut Deutschem Imkerbund bundesweit für die schlechteste Honigernte seit fünf Jahren sorgte. Der Süden und der Westen Deutschlands waren besonders betroffen. Die Bienen hätten zu wenig Nektar in den Blüten gefunden und mussten teilweise zugefüttert werden, um zu überleben. „Viele wissen nicht: Wir können nur drei Monate im Jahr Honig ernten, Mai, Juni und Juli. Imker arbeiten das ganze Jahr für diese drei Monate“, sagt Berengar Weber, Berufsimker und langjähriges Vereinsmitglied. Es gebe pro Jahr drei große Trachten: Frühtracht, Akazie und Linde. Nur während dieser Blühphasen könne sich ein Bienenvolk größere Honigvorräte anlegen. „Die Bienen brauchen ein Blütenmeer. Jeder Regentag in dieser Zeit bedeutet ungefähr ein Prozent Einbuße unseres Ertrags.“ Der Berufsimker hat seine Bienen in einem größeren Umkreis verteilt und konnte zumindest einen kleinen Ertrag erzielen: ungefähr 30 Prozent eines durchschnittlichen Jahres.