Bekannte Persönlichkeiten aus dem kreis werben für die Kliniken. Foto: Alb-Fils-Kliniken

Seit bekannt geworden ist, dass die Klinik am Eichert mit resistenten Darmkeimen zu kämpfen hat, sind die Patientenzahlen eingebrochen. Eine Imagekampagne soll helfen, das Problem zu lösen helfen.

Göppingen - Mit Verunsicherung haben viele Bürger im Kreis Göppingen im vergangenen Jahr die Schlagzeilen über die Alb-Fils-Kliniken verfolgt: Streit um Schlaganfallpatienten mit dem Christophsbad, Probleme mit resistenten Darmkeimen und dann noch eine Verwechslung von Medikamenten mit tödlichem Ausgang. Viele ließen sich da lieber anderswo behandeln, in den beiden kreiseigenen Kliniken brachen die Patientenzahlen ein. Das Defizit, das eigentlich einer schwarzen Null weichen sollte, stieg wieder an. Eine Imagekampagne soll nun helfen, den guten Ruf der Kliniken wieder herzustellen.

Man wolle den Bürgern zeigen, dass „ihre Kliniken“ viel mehr seien als die negativen Schlagzeilen vermuten ließen, berichten die Geschäftsführer Ingo Hüttner Wolfgang Schmid. Beide zeigen sich optimistisch, dass die Kampagne die Menschen überzeugt, denn „wir haben bei einigen Informationsveranstaltungen Ende des vergangenen Jahres gemerkt, dass die meisten gar nicht wissen, was die Kliniken alles leisten, nicht einmal die Kreis- und Gemeinderäte“, berichtet Hüttner.

Idee für Kampagne wurde bei Bürger-Informationsabenden geboren

Die beiden Geschäftsführer und die Marketingabteilung der Kliniken hatten als erste Reaktion auf den Patientenschwund mehrere Informationsabende mit dem Titel „Nah dran“ organisiert. Zusammen mit Chefärzten aus unterschiedlichen Abteilungen der Kliniken standen sie Bürgern in verschiedenen Städten im Kreis Rede und Antwort, informierten über die Angebote der Kliniken und berichteten von dem geplanten Neubau der Klinik am Eichert. „Viele waren danach sehr erstaunt und sagten uns, dass sie gar nicht wussten, wie umfassend unser Angebot ist und wie hoch das Niveau“, erzählt Hüttner. Aus dieser Erfahrung sei die Idee für die Imagekampagne entstanden.

Die Kliniken haben 13 bekannte Persönlichkeiten aus dem Kreis dafür gewonnen, ihr Konterfei für die Aktion zur Verfügung zu stellen und mit einem Satz zu erklären, was die Kliniken für sie bedeuten. Sie alle sind den Kliniken auf irgendeine Art verbunden, arbeiten aber nicht dort. Der Vorsitzende der Kreisärzteschaft, Frank Genske, etwa lobt den intensiven Austausch auf Augenhöhe zwischen den Klinikärzten und ihren niedergelassenen Kollegen. Der ehemalige Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt sagt, dass gute Kliniken ein Wegbereiter für erfolgreiche Unternehmen seien, und der Landrat Edgar Wolff lobt die Lebensqualität im Kreis, zu der auch die Kliniken beitrügen. Zu den Klinikbotschaftern gehören unter anderen auch die Künstlerin Anneliese Hermes, der Göppinger Oberbürgermeister Guido Till, der Direktor des Hotels Burg Staufeneck sowie der Trainer der Frisch-Auf-Handballfrauen, Aleksandar Knežević.

Bis Mitte März sind die Plakate vielerorts im Kreis Göppingen zu sehen

Die Werbung ist bis Mitte März auf Großflächenplakaten, Litfaßsäulen, City-Light-Plakaten und auf einem Linienbus zu sehen. Hüttner und Schmid hoffen, dass die Kliniken auf diese Weise wieder zu einem Gesprächsthema im Kreis werden – und dass dieses Mal positiv über sie gesprochen wird, etwa darüber, dass die Kliniken erst vor Kurzem ein neues Zentrum für Lungenerkrankungen eröffnet haben. Um die verschiedenen Angebote der Kliniken und ihre Leistungsfähigkeit besser darzustellen, wird zurzeit außerdem die Homepage überarbeitet. Der Relaunch ist für Ende Februar geplant. Auch die Bürger-Informationsabende sollen fortgesetzt werden.

Die Probleme mit den multiresistenten Darmkeimen, die viele Bürger aufgeschreckt hatten, scheinen die Alb-Fis-Kliniken derweil in den Griff bekommen zu haben. Die Situation sei wesentlich entspannter als vor einem Jahr, berichtet Hüttner. „Wir werden zu dem Thema demnächst mit dem Gesundheitsamt an die Öffentlichkeit gehen.“