An vielen Stellen im Land hat es wegen Glatteis am Donnerstagmorgen gekracht. Foto: dpa/Symbolbild

Spiegelglatte Straßen haben am Donnerstagmorgen zu hunderten Unfällen im Südwesten geführt.

Stuttgart - Spiegelglatte Straßen haben am Donnerstagmorgen vor allem im Norden Baden-Württembergs zu mehr als 380 Unfällen geführt. Die Schäden aus der Zeit von Mitternacht bis 06.00 Uhr summierten sich nach Angaben des Innenministeriums auf gut 1,7 Millionen Euro. Insgesamt wurden demzufolge 26 Menschen verletzt, fünf von ihnen schwer. Viele Pendler kamen auf dem Weg zur Arbeit nur langsam voran. Streufahrzeuge arbeiteten auf Hochtouren.

Besonders stark betroffen war der Regierungsbezirk Stuttgart. Allein dort krachte es in der Nacht und am Morgen mehr als 300 Mal. Die Schäden beliefen sich allein hier auf fast 1,5 Millionen Euro. Stärker betroffen waren auch Pforzheim und der Enzkreis. Hier gab es mehr als 40 Unfälle mit rund 160.000 Euro Schaden. Vergleichsweise ruhig blieb es nach Angaben der Polizei in den südlichen Landesteilen.

Lebensgefährliche Verletzungen zog sich ein 20 Jahre alter Autofahrer bei einem Glatteisunfall nahe Großerlach (Rems-Murr-Kreis) zu. Er kam nach Polizeiangaben wegen zu hoher Geschwindigkeit auf der eisigen Fahrbahn ins Rutschen und krachte gegen einen Baum. In Göppingen drohte das Vordach eines Lebensmitteldiscounter einzustürzen, nachdem ein 36-Jähriger Lastwagenfahrer mit seinem 40-Tonner gegen einen Pfosten des Daches geschlittert war.

Buchstäblich in der Luft hingen fünf Passagiere eines Linienbusses gegen Mitternacht in Pforzheim. Ein Bus war von der Straße gerutscht und drohte, einen Hang herunterzustürzen, wie die Feuerwehr mitteilte. Sie sicherte den Bus mit Winden und befreite die Eingeschlossenen über Leitern. Gleich acht Fahrzeuge wurden durch einen Linienbus in Leonberg (Kreis Böblingen) beschädigt. Der 33-jährige Fahrer war auf der glatten Straße ins Rutschen gekommen und mit dem tonnenschweren Fahrzeug an den geparkten Autos entlang geschrammt. Der Sachschaden betrug 20.000 Euro.

Kein Halten mehr gab es für ein Streufahrzeug in Ostfildern (Kreis Esslingen). Das Fahrzeug geriet beim Rückwärtsfahren auf spiegelglatter Fahrbahn selbst ins Rutschen und prallte nach rund 100 Metern gegen das Auto eines 57 Jahre alten Fahrers. Dieser erlitt eine Platzwunde am Kopf. Weil der Rettungswagen die glatte und abschüssige Straße nicht runterfahren konnte, musste ein Polizist den Verletzten zu Fuß zum Rettungswagen bringen.