Komödie/Drama, USA 2015. 102 Minuten Foto:  

Einen ebenso genialen wie egomanischen Gourmet-Koch mit dunkler Vergangenheit spielt Bradley Cooper in John Wells’ Film. Allerdings gibt es nicht viel Handlung, es überwiegen Großaufnahmen klein geschnittener und köchelnder Gourmetkost.

Stuttgart - Es gibt in der Kinogeschichte ja einige hochinteressante Widerlinge, solche, deren Abgründigkeit fasziniert, weil sie einem komplexen Charakter entspringt. Bradley Cooper als so genialer wie egomanischer Gourmetkoch Adam Jones, der einem Londoner Nobelrestaurant einen Michelin-Stern erkochen soll, gehört nicht dazu. Er nervt einfach nur.

Was auch daran liegt, dass er als viel zu oberflächliche Figur gezeichnet wird. Seine dunkle Vergangenheit – einst gefeierter Chefkoch in Paris, dann Drogen-und-Alkohol-Absturz – wirkt wie eine Behauptung, sie hat sich nicht erkennbar in Selbstreflexion oder irgendeiner persönlichen Entwicklung niedergeschlagen.

Die Handlung ist langweilig und aufgesetzt

Jones ist auch an seiner neuen Arbeitsstätte einfach ein unerträglich arroganter Chef, der seine Mitarbeiter hemmungslos schikaniert und vor seinen Launen zittern lässt. Darunter auch die talentierte Köchin Helene (Sienna Miller). Dass sich zwischen beiden eine Romanze anbahnt, entbehrt jeder Schlüssigkeit – denn als Masochistin erscheint Helene eigentlich nicht.

Genauso rätselhaft erscheint die Tatsache, dass hier ein hochklassiges Ensemble (Omar Sy, Daniel Brühl) als bessere Statisten verheizt wird. Doch zwischen den andauernden Großaufnahmen klein geschnittener und köchelnder Gourmetkost, die bald genauso nerven und anöden wie die Hauptfigur, passt ohnehin nicht allzu viel Handlung. Und die wenige ist dann auch noch langweilig und aufgesetzt.