Einen neuen Weg schlägt das Polizeipräsidium Ludwigsburg in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt sowie den Städten und Gemeinden im Umgang mit zu schnell fahrenden Motorradfahrern ein.
Der Frühling lockt die Menschen nach draußen – und damit auch begeisterte Motorradfahrer. Das Polizeipräsidium Ludwigsburg kündigt nun an, im Mai verstärkt mit diesen das Gespräch zu suchen. Laut Mitteilung soll es darum gehen, „wesentliche Faktoren zur Verhinderung von Unfällen zu transportieren und dadurch das notwendige Gefahrenbewusstsein zu schärfen“. Insbesondere an Wochenenden sowie in den Nachmittags- und Abendstunden werden im Kreis Ludwigsburg auf Strecken, die für Zweiradfahrende reizvoll sind, Präventions- und Kontrollaktionen stattfinden.
Das Augenmerk soll dabei auf den Sicherheitsaspekten liegen. Aber auch der Geräuschpegel wird ein Thema sein. Kann das Motorengeräusch für die Fahrer doch auf positive Art, für Anwohner häufig befahrener Straßen aber oftmals in negativer Weise wahrgenommen werden.
Einen neuen Weg wird die Polizei im Hinblick auf Geschwindigkeitskontrollen gehen und eng mit den Landratsämtern und Kommunen zusammenarbeiten: Wer von deren Blitzern geblitzt wird, muss damit rechnen, unmittelbar danach von der Polizei kontrolliert zu werden, um eine Identifizierung des Bikers vor Ort zu ermöglichen. Unabhängig davon wird die Polizei auch selbst mit verschiedenen Messsystemen die Geschwindigkeiten überprüfen.
In den vergangenen drei Jahren bewegte sich die Anzahl der Motorradunfälle, die das Polizeipräsidium pro Jahr in seinem Zuständigkeitsbereich in den Kreisen Ludwigsburg und Böblingen registrierte, auf einem ähnlichen Niveau zwischen 345 und 364 Unfällen. Die häufigste Unfallursache war immer dieselbe: nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit. Alarmierende Zahlen ergaben sich bereits innerhalb der ersten vier Monate des laufenden Jahres: Vier Unfälle, die für beteiligte Motorradfahrer tödlich endeten, mussten in die Statistik aufgenommen werden.