Bloß nicht zimperlich sein: Gerard Butler in „London­ Has Fallen“ Foto: Universum

Wie schon in „Olympus Has Fallen“ (2013) agiert Gerard Butler als Ersatz-Bruce-Willis, der die Kastanien aus jenem Feuer holt, mit dem die Effektspezialisten halb London in Schutt und Asche legen. Dabei machen sie konsequent Stimmung: Wenn böse Ausländer Amis töten, dürfen Amis dafür andere böse Ausländer foltern.

London - Das Staatsbegräbnis für den britischen Premier, zu dem Staatsoberhäupter aus der ganzen Welt nach London kommen, gerät zu einer tödlichen Falle: Ein Heer von Terroristen unter Führung eines pakistanischen Waffenhändlers dezimiert nicht nur Hunderte von Zivilisten, sondern auch die Staatschefs aller Länder. Aller Länder? Aber nicht doch: Der US-Präsident steht schließlich unter dem besonderen Schutz von Mike Banning, einer Vater werdenden Ein-Mann-Armee. „War das denn nötig?“, fragt der Präsident etwas angewidert seinen Bodyguard, als der in seinem Beisein einen der arabischen Terroristen auf sadistische Weise langsam meuchelt. „Nein!“, antwortet Banning ganz cool.

In dieser Szene zeigt sich deutlich, wie eindimensional der von Babak Najafi inszenierte Film gestrickt ist: Wenn böse Ausländer Amis töten, dürfen Amis dafür andere böse Ausländer foltern. Die pathetische Filmmusik lässt dabei keinen Zweifel aufkommen, dass Amerikaner immer das Gesetz auf ihrer Seite haben. Konsequenter kann man Stimmungsmache kaum produzieren. Wie schon in „Olympus Has Fallen“ (2013) agiert auch jetzt wieder Gerard Butler als Ersatz-Bruce-Willis, der die Kastanien aus jenem Feuer holt, mit dem die Effektspezialisten halb London in Schutt und Asche legen – was ihnen sehr überzeugend gelingt.

Dennoch: Machwerke mit solch fragwürdigen Aussagen braucht die Welt nicht.