Stuttgarts Kunstmuseums-Direktorin Ulrike Groos Foto: dpa

Es läuft für das Kunstmuseum Stuttgart: Ausstellungs­erfolge und eine konsequente Weiterentwicklung der Sammlung stehen für Museumschefin Ulrike Groos auf der Habenseite. Grund genug, auch 2017 in die Offensive zu gehen.

Stuttgart - Frau Groos, Sven Beckstette ist seit 1. November in Berlin, zum 1. Januar 2017 kommt Anne Vieth als Nachfolgerin in Ihr Wissenschaftlerteam. Was erwarten Sie sich?
Frau Vieth ist eine ausgewiesene Expertin für zeitgenössische Kunst, das zeigen ihre Veröffentlichungen ebenso wie die Ausstellungen, an denen sie bisher mitgewirkt hat. Dass sie sich zudem im Œuvre von Otto Dix gut auskennt, ist ein Glücksfall: Sie hat 2013 an der Kunsthalle Mannheim zusammen mit der Direktorin Ulrike Lorenz die Schau „Dix/Beckmann: Mythos Welt“ realisiert.
Sven Beckstette hatte – wie Sie selbst – unter anderem das Thema Kunst und Musik forciert. Sind weiter eigene Akzente aus dem Kuratorenteam erwünscht?
Unbedingt. Zunächst wird Frau Vieth an bereits geplanten Projekten mitarbeiten, dann aber freuen wir uns auf ihre eigenen Ausstellungsideen. Und das Thema Kunst und Musik wird es auch künftig geben. Markus Müller, Gastkurator bei „I Got Rhythm“, wird weiter mit uns arbeiten – 2018 können wir so aus Aspekten der Kunst und der Musik eine Schau zum Thema „Ekstase“ präsentieren.
Sven Beckstette kam Ende 2012 und ging Ende Okober 2016. Wie lange wird Anne Vieth in Stuttgart bleiben?
In der Tat eine Frage, die uns beschäftigt hat. Wenn gute Mitarbeiter zuvor bereits an verschiedenen Museen in unterschiedlichen Städten gearbeitet haben und somit über ein gutes Netzwerk verfügen, zieht es sie möglicherweise irgendwann in größere Museen oder Städte.
Macht Sie das nervös?
Das wäre das falsche Wort. Meine Haltung ist, dass die Qualifikation und die mitgebrachten Ideen am wichtigsten sind. Ich finde einen breiten Erfahrungsschatz und ein fundiertes Wissen in Theorie und Praxis, Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen in ganz Deutschland und darüber hinaus zentral für ein Haus wie das Kunstmuseum Stuttgart. Dadurch blicken wir über den eigenen Tellerrand hinaus und tauschen uns weltweit aus, positionieren uns also weiterhin nicht nur innerhalb der deutschen, sondern der internationalen Museumslandschaft.