Krebskranke Kinder und ihre Familien zu unterstützen, war Ilse-Irmgard Dörges ein Herzensanliegen. Foto: Werner Kuhle

Mit ihrer Sabine-Dörges-Stiftung, benannt nach ihrer an Leukämie verstorbenen Tochter, hat Ilse-Irmgard Dörges für viele Familien mit krebskranken Kindern segensreich gewirkt. Jetzt ist sie im Alter von 90 Jahren gestorben.

Möglingen - Leben, so lange es geht: Wohl schon in ihrer Jugend, als die junge Ostpreußin in russische Kriegsgefangenschaft geriet und bei der Explosion eines Munitionslasters schwere Verletzungen erlitt, verschrieb sich Ilse-Irmgard Dörges dieser Maxime. Sie sollte diesen Lebens- und Überlebenswillen noch brauchen: 1980 starb ihre Tochter Sabine, gerade erwachsen geworden, an Leukämie.

Ilse-Irmgard Dörges zerbrach an diesem Schicksalsschlag nicht; sie setzte, ihrem Motto getreu, all ihre Energie in ein Herzensanliegen: in den Wunsch, krebskranke Kinder und ihre Eltern zu unterstützen und das Augenmerk stärker auf die seelische Begleitung der Familien zu richten – hatten Eltern doch damals nicht einmal die Möglichkeit, die Isolierstationen zu betreten, auf denen ihre Kinder lagen.

Familien mit krebskranken Kindern nicht allein lassen

1985 gründete Ilse-Irmgard Dörges die Elterngruppe für krebskranke Kinder und Jugendliche Ludwigsburg, die 2004 in die Sabine-Dörges-Stiftung mündete. Sie half den Familien nicht nur durch Ausflüge, Reisen und Veranstaltungen, Kraft zu tanken, sondern verschrieb sich auch der persönlichen Unterstützung der Betroffenen. Zudem verfolgte die Stiftung von Beginn an das Ziel, auch den Kliniken unter die Arme zu greifen, damit der stationäre Aufenthalt der jungen Patienten persönlicher und erträglicher gestaltet werden kann.

Altes Zahngold bekam einen neuen Sinn

Um Geld zusammenzubekommen, war Ilse-Irmgard Dörges überaus kreativ: So rief sie zum Beispiel die Zahngold-Aktionen ins Leben, bei der sie in Kooperation mit zig Zahnarztpraxen Zahnaltgold sammelte und so teils sechsstellige Summen für die Stiftung zusammenbekam.

Ilse-Irmgard Dörges’ Einsatz wurde unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz, der Staufermedaille und der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg gewürdigt. Am 16. Mai ist die Möglingerin, die sich so unermüdlich für andere engagierte, im Alter von 90 Jahren gestorben.