Illegale Baumfällaktionen hat es im Herbst 2020 auch im Heimerdinger Wald im Landkreis Ludwigsburg gegeben. Von damals stammt dieses Bild. Foto: factum/Simon Granville

Unbekannte haben im Wald bei Heumaden 40 Bäume illegal abgeholzt. Die Folgen für die Natur sind aktuell nur schwer abschätzbar.

Wer tut so etwas? Und vor allem warum? Diese Fragen sind nach wie vor unbeantwortet. Unbekannte hatten zwischen Samstag und Mittwoch, 26. bis 30. März, rund 40 Bäume in einem Waldgebiet an der Gustav-Barth-Straße am Ortsrand von Heumaden gefällt. Wie die Polizei berichtete, hatte eine Frau bei ihrem Spaziergang am Mittwochmorgen gegen 9 Uhr mehrere am Boden liegende Bäume innerhalb des Waldstückes entdeckt, die offenbar nicht fachmännisch gefällt worden waren. Nach Rücksprache mit dem Forstamt bestätigte sich der Verdacht, dass offenbar eine unberechtigte Abholzung stattgefunden hatte. Dabei entstand ein Schaden in Höhe von mehreren tausend Euro.

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Die Unbekannten haben auch sechs stattliche Bäume umgesägt, die restlichen Bäume waren jünger. Es waren überwiegend Kiefern und Kirschen. Die Täter ließen das Holz einfach liegen. Es ist ein Vorfall, der seinesgleichen sucht. „Das willkürliche Fällen von Bäumen kommt nach unserem Kenntnisstand selten vor“, richtet Marie Kraft von der Pressestelle der Stadt Stuttgart nach Rücksprache mit dem Forstamt aus. Wer nach ähnlichen Vorfällen recherchiert, stößt allerdings auf eine Serie im Heimerdinger Wald im Landkreis Ludwigsburg. Dort hatten Unbekannte im Herbst des Jahres 2020 immer wieder Bäume unerlaubt abgesägt. Es waren vor allem Bäume an Wegen und Wegkreuzungen. Auch damals waren stattliche Stämme darunter, auch damals nahmen die Täter das Holz nicht mit. Das Motiv blieb im Dunkeln.

Das fällen von Bäumen ohne Fachkenntnisse ist gefährlich

Der unerlaubte Eingriff in den Wald und der angerichtete Sachschaden bei solchen Aktionen sind eine Sache. Hinzu kommt, dass das Fällen von Bäumen ohne die nötigen Fachkenntnisse gefährlich ist. Vor allem für denjenigen, der es macht, aber auch für die Umgebung und Menschen, die sich dort vielleicht gerade zufällig aufhalten. Bei dem jüngsten Vorfall in Heumaden seien „die Folgen für den Wald aktuell nur schwer abschätzbar“, sagt Marie Kraft. Nach der ersten Inaugenscheinnahme bestehe an den Hauptwegen aber keine Gefahr für Waldbesuchende. Die abschließende Beurteilung der Gefahrenlage stehe noch aus.

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Die Stadt Stuttgart hat Strafanzeige wegen Sachbeschädigung nach Paragraf 303 Strafgesetzbuch gestellt, der Vorgang ist aktenkundig. Die Polizei bittet Zeugen, die im genannten Zeitraum verdächtige Personen wahrgenommen haben, gegebenenfalls mit diversen Werkzeugen, sich zu melden unter der Telefonnummer 0711/89 90-34 00.