Unrecht und Ungerechtigkeit in der Welt lassen Ilija Trojanow nicht kalt – und er fordert seine Leser auf, genauer hinzuschauen. Foto: Horst Rudel

In seinem Roman „Doppelte Spur“ beleuchtet Ilija Trojanow korrupte Machenschaften und kriminelle Verbindungen, die bis in höchste Kreise reichen. Bei den Esslinger Literaturtagen LesART hat der Autor sein Buch nun vorgestellt.

Von Alexander Maier

Esslingen - Alles in diesem Roman ist wahr oder wahrscheinlich“, hat Ilija Trojanow am Beginn seines jüngsten Buchs „Doppelte Spur“ notiert. Sein Hinweis wirkt nicht gerade beruhigend, weil man sich wünschen würde, dass das, was der Autor da beschreibt, weniger der Realität als eher seiner Fantasie entsprungen wäre. Trojanow blickt in höchste Etagen der Weltpolitik, aber auch in die Abgründe korrupter Machenschaften und krimineller Verstrickungen. Und je tiefer er eindringt, desto mehr scheinen die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion zu verschwimmen. Aber vielleicht ist es genau das, was Trojanows Roman, den er nun bei den Esslinger Literaturtagen LesART vorstellte, so reizvoll macht: Je länger man diese Geschichte zweier investigativer Journalisten liest, die es mit geleakten Dokumenten über korrupte Machenschaften und kriminelle Seilschaften zu tun bekommen, desto mehr fühlt man sich herausgefordert, die Dinge künftig kritischer zu hinterfragen.