Die baden-württembergischen Unternehmen gehen bisher unerschrocken mit den Signalen aus den USA um, die Trump bereits vor der Wahl ausgesendet hatte. Foto: AP

Aus den USA kommen drohende Signale auch gegenüber der deutschen Wirtschaft. Die Firmen haben Grund zur Sorge – doch es ist gut, dass sie gelassen bleiben, bevor sichtbar ist, was auf sie zukommt, meint StN-Autor Klaus Köster.

Stuttgart - Auf den ersten Blick wirkt es bizarr: Während der neue US-Präsident Donald Trump nach seinem Amtsantritt die hohen Importe der US-Wirtschaft ins Visier nahm, sind die Firmen im Südwesten offenbar blendender Laune. Zwar fielen nicht alle Aussagen Trumps in den Zeitraum der IHK-Umfrage – dennoch ist es bemerkenswert, wie unerschrocken die Unternehmen bisher mit den Signalen aus den USA umgehen, die Trump ja bereits vor der Wahl ausgesendet hatte.

Offensichtlich verfolgen etliche Firmen die Strategie, auf die Hürden zu reagieren, die sich tatsächlich vor ihnen aufbauen, nicht aber aus allen denkbaren Entwicklungen Konsequenzen zu ziehen. Viele der Firmen haben auch schon Ereignisse wie die Finanzkrise erlebt und letztlich überstanden. Das macht sie heute gelassener.

Gleichwohl machen sich die Unternehmen ernste Sorgen, und es wäre naiv, das nicht zu tun. Langfristig gewachsene Lieferbeziehungen lassen sich nicht einfach kappen, ohne erheblichen Schaden anzurichten. Gewiss, Handelsmauern würden nicht nur der deutschen Wirtschaft schaden, sondern auch der amerikanischen – sind manche Firmen doch geradezu abhängig von den Technologien, die sie von den Maschinenbauern geliefert bekommen. Ob sich Trump davon beeindrucken lässt, kann aber niemand vorhersagen. Den Firmen bleibt daher nur, sich auf vieles einzustellen, ohne in vorauseilende Panik zu verfallen.

klaus.koester@stuttgarter-nachrichten.de